Oberbürgermeister Benz würdigt Würths Verdienste um Darmstadts Literaturgeschichte
Zum 125. Geburtstag von Joseph „Pepy“ Würth am 17. März 2025 hat Oberbürgermeister Hanno Benz den Darmstädter Verleger, Kunsthistoriker und Literaturförderer posthum gewürdigt. Würth, so Benz, habe als Gründer der Zeitschrift „Dachstube“ und Verleger der Zeitschrift „Tribunal“ bedeutende Spuren in Darmstadts Kultur- und Verlagsgeschichte hinterlassen: „Joseph Würth hat sich um die Literatur- und Kulturstadt Darmstadt verdient gemacht.“
Geboren wurde Würth am 17. März 1900 in Darmstadt. Bereits als Schüler des Ludwig-Georgs-Gymnasiums gründete er gemeinsam mit seinen Mitschülern und engen Freunden Carlo Mierendorff und Theodor Haubach im Jahr 1915 die literarische Zeitschrift „Die Dachstube“. Die Kultur- und Literaturzeitschrift des literarischen Expressionismus erregte durch ihre hochwertigen Texte viel Aufmerksamkeit, auch wenn ihre technische Produktion zunächst bescheiden war.
Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Würth weiterhin literarisch. Als Verleger brachte er von 1919 bis 1921 das von Carlo Mierendorff herausgegebene Journal „Das Tribunal. Hessische Radikale Blätter“ heraus, das zu den bedeutenden Kulturzeitschriften der Weimarer Republik zählt. Darüber hinaus veröffentlichte Würth weitere Buchreihen, darunter „Die kleine Republik“ sowie „Bücher der Dachstube“.
In der Brandnacht des 11. Septembers 1944 verlor Würth nicht nur seinen gesamten Besitz, sondern auch seine Werkstatt und Druckerpresse. Nach dem Krieg kehrte er 1946 nach Darmstadt zurück und ehrte 1947 seinen verstorbenen Freund Carlo Mierendorff mit einer literarischen Hommage.
Joseph „Pepy“ Würth verstarb am 12. Oktober 1948 im Alter von 48 Jahren. Seit 1956 erinnert der Würthweg in Darmstadt an den bedeutenden Verleger und Kulturförderer.
Foto: Joseph ‚Pepy‘ Würth. Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt – Stadtarchiv
(DARMSTADT – RED/PSD/fre/ho)