OB Hanno Benz stärkt demokratische Strukturen – Amt für Vielfalt wird aufgelöst
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt richtet eine neue zentrale Organisationseinheit ein: Mit dem Büro für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt schafft Oberbürgermeister Hanno Benz ein deutliches Zeichen gegen demokratiefeindliche Tendenzen. Die neue Stabsstelle ist direkt dem Büro des Oberbürgermeisters zugeordnet und soll künftig politische Bildung, Demokratieförderung und gesellschaftlichen Zusammenhalt bündeln. Gleichzeitig wird das bisherige Amt für Vielfalt aufgelöst.
Reaktion auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen
„Unsere Stadt braucht neue Ideen und Strategien, um aktuelle Konflikte fair zu lösen, die Demokratie zu stärken und Ungerechtigkeiten sowie Diskriminierung zu bekämpfen“, sagt Oberbürgermeister Hanno Benz zur Einrichtung der neuen Einheit. Gerade angesichts wachsender populistischer und extremistischer Strömungen in Deutschland und weltweit sei es essenziell, demokratische Werte zu schützen und zu stärken.
Benz betont: „Demokratie lebt vom Kompromiss, vom Respekt gegenüber abweichenden Meinungen und vom fairen Umgang mit Vielfalt. Unsere Aufgabe ist es, die politische Mitte zu stärken, antidemokratischen Kräften entgegenzutreten und ein Miteinander zu fördern, das auf Toleranz und Beteiligung basiert.“
Vom Amt für Vielfalt zum Büro für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Die Umstrukturierung ist nicht nur symbolisch, sondern organisatorisch tiefgreifend. Das bisherige Amt für Vielfalt wird aufgelöst – insbesondere aufgrund struktureller Schwächen. Die dort angesiedelten Bereiche wie Interkulturelles, WIR-Projektkoordination, LSBTQ-Koordination und die Geschäftsstelle des Ausländerbeirats gehen vollständig in das neue Büro über.
Zudem wird die Rolle eines Antisemitismusbeauftragten neu geschaffen, der gleichzeitig die Leitung des neuen Büros übernimmt. Diese Bündelung soll sicherstellen, dass Fragen von Ausgrenzung, Hass und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit künftig koordiniert und effektiv bearbeitet werden.
Politische Bildung, Integration und Partizipation im Fokus
Das neue Büro versteht sich als zentrale Stelle für:
- Demokratieförderung und politische Bildung
- Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung
- Stärkung der Bürgerbeteiligung und zivilgesellschaftlicher Initiativen
- Integration benachteiligter Gruppen in den gesellschaftlichen Diskurs
- Abbau gesellschaftlicher Spannungen
Der gesellschaftliche Zusammenhalt steht dabei im Mittelpunkt: „Demokratie muss wehrhaft sein, aber auch zuhören können. In einer Stadt wie Darmstadt mit ihrer Vielfalt brauchen wir Strukturen, die genau das ermöglichen“, so Benz.
Standort im Luisencenter – Nähe zur Verwaltung
Das Büro für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt wird künftig im Luisencenter untergebracht. Die Nähe zu Ausländerbehörde, Bürger- und Ordnungsamt ermöglicht Synergien in der täglichen Arbeit. Die Stadt reagiert damit nicht nur auf wachsende Herausforderungen in einer pluralistischen Gesellschaft, sondern schafft auch einen sichtbaren Ort, an dem Demokratiearbeit stattfindet.
National bedeutendes Signal
Mit der Neugründung positioniert sich Darmstadt im bundesweiten Vergleich klar: Als Wissenschaftsstadt, digitaler Vorreiter und kulturelles Zentrum sendet Darmstadt ein starkes Zeichen gegen gesellschaftliche Polarisierung und für demokratische Teilhabe. Die Umwandlung des Amtes für Vielfalt in ein ressortübergreifendes, strategisches Büro unter der Leitung des Oberbürgermeisters kann dabei als Modell für andere Kommunen dienen.
(DARMSTADT – RED/PSD/ho)