Dupondius mit Kaiser Vespasian stammt aus Lyon – Fund stammt vermutlich vom Spargelacker
Das Stadtarchiv Griesheim kann sich über einen historischen Neuzugang freuen: Eine römische Münze, ein sogenannter Dupondius, wurde dem Archiv kürzlich übergeben. Es handelt sich um ein Original aus der Zeit um 77 bis 78 n. Chr., geprägt im heutigen französischen Lyon und zeigt das Abbild von Kaiser Vespasian.
Die Münze wurde bereits in den 1970er Jahren beim Spargelstechen entdeckt und kürzlich vom Witwer der Finderin dem Archiv überlassen. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen bestätigte die Echtheit des Fundes. Der Dupondius war in der Antike eine gängige Kleinmünze, etwa vergleichbar mit einem heutigen Centstück.
Ein Fenster in die römische Vergangenheit der Region
Der Fund wirft ein spannendes Licht auf die römische Vergangenheit der Region. Römische Soldaten waren damals entlang des Rheins stationiert und nutzten örtliche Dienstleistungen wie Gastronomie, Wäschereien oder Handwerksbetriebe. Dass Münzen bei der Feldarbeit oder auf Ackerflächen zutage treten, ist nicht ungewöhnlich – sie deuten gelegentlich auch auf unterirdische Siedlungsreste hin.
Bedeutung für Forschung und Denkmalschutz
Das Stadtarchiv weist darauf hin, dass der genaue Fundort für die wissenschaftliche Einordnung von Bedeutung ist. Bei Funden dieser Art gelten außerdem rechtliche Regelungen: Gemäß Gesetz gehört ein Fund zur Hälfte dem oder der Finderin und zur anderen Hälfte dem Grundstückseigentum – es sei denn, der Fund ist von landesgeschichtlicher Bedeutung, dann geht er in das Eigentum des Landes über.

Meldungen solcher Funde können bei der Stadt Griesheim, der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Kreis Groß-Gerau oder beim Landesamt für Denkmalpflege Hessen erfolgen.
Bereits 1989 war eine römische Münze aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. in der Griesheimer Gemarkung gefunden worden – ebenfalls beim Spargelstechen. Damals durfte der Finder das Stück behalten.
(GRIESHEIM – RED/PSG)