OB Hanno Benz würdigt Verdienste des ehemaligen Bürgermeisters und Landtagspräsidenten
Zum 80. Todestag des früheren Darmstädter Bürgermeisters und Landtagspräsidenten Heinrich Delp am 14. Mai erinnert die Wissenschaftsstadt Darmstadt an einen bedeutenden Sozialdemokraten und entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus. Delp verstarb 1945 an den Folgen seiner Haft im Konzentrationslager Dachau.
Oberbürgermeister Hanno Benz betonte: „Heinrich Delp hat sich mit großem Engagement um das Gemeinwohl in Darmstadt und Hessen verdient gemacht. Als Demokrat und Sozialpolitiker war er ein standhafter Kämpfer für Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit – auch unter persönlicher Bedrohung.“
Geboren wurde Heinrich Delp am 31. Januar 1878 in Eberstadt. Nach einer Ausbildung zum Maurer engagierte er sich ab 1901 in der SPD und im Deutschen Bauarbeiterverband. Von 1909 bis 1919 war Delp Mitglied der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung. In der Novemberrevolution 1918/19 und der Weimarer Republik war er eine prägende Figur der lokalen und regionalen Sozialdemokratie.
Von 1926 bis 1933 war Delp Bürgermeister und Sozialdezernent der Stadt Darmstadt. Gleichzeitig war er langjähriges Mitglied des Hessischen Landtags, von 1928 bis 1931 sogar Landtagspräsident. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er aus allen Ämtern entlassen und verfolgt. Am 22. August 1944 wurde Delp gemeinsam mit weiteren Darmstädter Sozialdemokraten in das Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er schwer misshandelt wurde. Kurz nach der Befreiung des Lagers durch US-amerikanische Truppen verstarb Delp am 14. Mai 1945 an den Folgen der Haft.
Heinrich Delp fand seine letzte Ruhestätte auf dem Bessunger Friedhof. Seit 1953 erinnert die Heinrich-Delp-Straße in Darmstadt-Eberstadt an sein Wirken. Sein Enkel Rolf Böhme, ehemaliger Oberbürgermeister von Freiburg und Bundestagsabgeordneter, besuchte 2005 das Ehrengrab seines Großvaters anlässlich des 60. Todestags.
(DARMSTADT – RED/PSD/fre/dk)
Foto: Heinrich Delp. Quelle: Stadtarchiv Darmstadt