VSR-Gewässerschutz warnt vor Nitrat, Eisen und bakteriellen Verunreinigungen
Der gemeinnützige VSR-Gewässerschutz hat im Kreis Groß-Gerau 972 Brunnenwasserproben analysiert – mit teils alarmierenden Ergebnissen: Über 12 Prozent der Proben überschreiten den gesetzlichen Grenzwert für Nitrat. Auch Belastungen mit Eisen und coliformen Bakterien wurden festgestellt.
„12,5 % der Brunnen wiesen Nitratwerte über dem Grenzwert von 50 mg/l auf, in 1,1 % lagen die Werte sogar über 100 mg/l“, so Harald Gülzow, Physiker und Experte der Organisation. Die Belastung resultiert häufig aus intensiver Landwirtschaft. Besonders problematisch: Beim Gießen mit belastetem Wasser können sich Nitrate in Gemüsesorten wie Spinat oder Blattsalat anreichern.
Auch Eisenwerte über dem Richtwert von 0,8 mg/l wurden in 27,8 % der Proben gemessen. Dies kann zu technischen Problemen wie Verfärbungen, Ablagerungen und Keimbildung führen.
Zusätzlich wurde in 14,0 % der Proben eine mikrobiologische Belastung durch coliforme Bakterien festgestellt, in 2,2 % sogar E. Coli – ein klares Anzeichen für fäkale Verunreinigung. Ursachen sind oft defekte Abwasserleitungen oder Starkregen, der verunreinigtes Oberflächenwasser in Brunnen einträgt.
„Unsere Auswertungen zeigen, wo Risiken bestehen, und leisten einen Beitrag zum Schutz der Trinkwasserversorgung und zur Sensibilisierung der Bevölkerung“, erklärt Gülzow.
Brunnenbesitzer erhielten individuelle Gutachten mit Empfehlungen zur Nutzung. Eine interaktive Karte, Diagramme zur Belastungslage sowie die nächsten Termine des Labormobils sind auf der Website des VSR-Gewässerschutzes abrufbar:
👉 vsr-gewaesserschutz.de/regionales/hessen
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)
Titelbild: Harald Gülzow erläutert Messwerte im Kreis Groß-Gerau Foto: Ruben Wiltsch
(VSR)