Neue Holding soll medizinische Versorgung in Darmstadt nachhaltig verbessern – Start für 2026 angestrebt
In Darmstadt soll ein zukunftsfähiges Krankenhausmodell entstehen: Die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die AGAPLESION gAG arbeiten derzeit an der Gründung einer gemeinsamen Holding für das Klinikum Darmstadt und das AGAPLESION ELISABETHENSTIFT. Ziel ist es, die medizinische Versorgung der Stadt und der Region nachhaltig zu sichern und auszubauen. Im Zentrum der Planungen steht ein medizinisches Konzept, das die Stärken beider Häuser kombiniert und eine Umstrukturierung an beiden Standorten vorsieht.

Medizinisches Konzept nimmt Gestalt an
Die künftige Holding soll zwei leistungsstarke Standorte vereinen. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums Darmstadt, André Schellenberg, betont: „Auf Grundlage eines ausdifferenzierten medizinischen Konzeptes entsteht ein neues Krankenhaus mit zwei Standorten. Dafür sind jedoch erhebliche Investitionen nötig.“ Fördermittel des Landes Hessen und des Bundes seien deshalb unerlässlich.
Auch Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der AGAPLESION gAG, spricht von einem Modellprojekt: „Das Konzept reicht von hochkomplexer Intensivmedizin bis hin zu ambulanten Eingriffen. So entsteht ein Maximalversorger mit attraktiven Arbeitsbedingungen und Perspektiven für Fachkräfte.“
Aufgabenteilung zwischen den Standorten
Das Konzept sieht eine klare Aufgabenteilung vor:
- Standort Elisabethenstift: Fokus auf elektive Behandlungen, ambulante Operationen, Geriatrie, Orthopädie, Augen- und Hautklinik sowie Psychosomatik.
- Standort Klinikum Darmstadt: Innere Medizin, Kardiologie, Gastroenterologie sowie stationäre Viszeral- und Unfallchirurgie. Die zentrale Notaufnahme wird deutlich ausgebaut.
Baubeginn ab 2027 – Intensivmedizin im Fokus
Die notwendigen baulichen Maßnahmen sollen 2027 starten und bis etwa 2031 andauern. Erste Schritte sind der Ausbau des Intensivmedizinischen Zentrums mit 63 Betten an der Grafenstraße. Für 2028 ist der Beginn der Zusammenlegung geplanter Fachbereiche vorgesehen.
Clemens Maurer, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Darmstadt, betont: „Räumliche Veränderungen bringen Herausforderungen mit sich. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden frühzeitig eingebunden werden. Wir wollen als Team zusammenwachsen, bevor sich räumlich etwas ändert.“
Begleitender Change-Prozess und neue Unternehmenskultur
Michael Nowotny, Geschäftsführer des Elisabethenstifts, kündigt ein umfassendes Change-Management an: „Wir nehmen mögliche Ängste sehr ernst. Ziel ist es, den Wandel strukturiert und transparent zu gestalten.“ Ein eigens gegründetes Kultur-Team soll eine gemeinsame Unternehmenskultur entwickeln.
Versorgungssicherheit und neue medizinische Angebote
Laut Dr. Jörg Noetzel, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums, liegt ein weiterer Vorteil in der langfristigen Sicherung medizinischer Leistungen: „Wir können Mindestmengen einhalten, neue Angebote wie die neurologische Früh-Reha Phase B etablieren und die wohnortnahe Versorgung in Darmstadt und Südhessen sichern.“
Die Gründung der Holding ist zum 1. Januar 2026 geplant. Bis dahin stehen noch wichtige Gremienentscheidungen aus. Beide Häuser wollen Mitarbeitende engmaschig informieren – unter anderem über Sprechstunden an beiden Standorten.
(DARMSTADT – RED/Vro)