Rund 300 Menschen setzen klares Zeichen gegen Reichsbürger-Ideologie
Etwa 300 Bürgerinnen und Bürger haben am Sonntag in Weiterstadt ein sichtbares Zeichen für Demokratie, Vielfalt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt. Anlass war eine kurzfristig angekündigte Versammlung der sogenannten Reichsbürgergruppe „Blaulicht Familie“ in der Nähe des Medienschiffs.
Zu der Gegendemonstration hatte das lokale Bündnis „Wir in Weiterstadt – Für Menschenwürde & Vielfalt“ aufgerufen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer blieben dabei bewusst ruhig – es gab keine Reden oder Lautsprecherdurchsagen. Vielmehr stand die stille, aber eindrucksvolle Präsenz im Vordergrund. Höhepunkt war das gemeinsame Steigenlassen bunter Luftballons, die symbolisch für Offenheit und Vielfalt in den Himmel aufstiegen.
Deutliche Worte gegen Extremismus
Hintergrund der Gegenkundgebung war eine Aktion der Reichsbürgerbewegung, die sich vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Weiterstadt versammelte. Dort befindet sich derzeit Michael Fritsch, ein prominenter Vertreter der Szene, in Untersuchungshaft. Er soll Kontakte zur mutmaßlichen Terrorgruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß gepflegt und sich offen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gestellt haben.
Bürgermeister Ralf Möller fand klare Worte:
„Unsere Antwort darauf ist klar – und sie ist friedlich, entschlossen und unmissverständlich: Weiterstadt steht für Demokratie. Weiterstadt steht für den Rechtsstaat. Und Weiterstadt duldet keinen Platz für Verschwörungsideologien und Reichsbürgerpropaganda.“
Während sich auf Seiten der Reichsbürger lediglich rund 20 Personen versammelten, demonstrierte die überwältigende Mehrheit für Rechtsstaatlichkeit, Menschenwürde und ein friedliches Miteinander.
Das Bündnis „Wir in Weiterstadt – Für Menschenwürde & Vielfalt“ bedankte sich bei allen Teilnehmenden für ihre Präsenz und ihr friedliches Engagement.
(WEITERSTADT – RED/PSW)