Langjährige Erste Stadträtin und „soziales Gewissen“ der Stadt im Alter von 79 Jahren verstorben
Riedstadt. Die Stadt Riedstadt nimmt Abschied von Erika Zettel. Die langjährige Kommunalpolitikerin und SPD-Politikerin verstarb am 11. August im Alter von 79 Jahren. Über mehr als 36 Jahre prägte sie das politische Leben der Stadt – zunächst in der Gemeindevertretung, später als Erste Beigeordnete und Erste Stadträtin.
Zettel engagierte sich bereits kurz nach der Gebietsreform 1977 in der Kommunalpolitik. Ab 1989 gehörte sie dem Gemeindevorstand an, von 1997 bis 2013 war sie Erste Stadträtin. In dieser Zeit übernahm sie von Oktober 2010 bis April 2011 kommissarisch die Leitung der Stadtverwaltung. Eine eigene Kandidatur für das Bürgermeisteramt lehnte sie ab, obwohl ihr große Chancen eingeräumt wurden.
Für ihre Verdienste wurde Erika Zettel mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Bundesverdienstkreuz, der Ehrenplakette der Stadt Riedstadt in Gold sowie den Ehrenbriefen von Stadt und Land. 2014 wurde sie zur Ehrenstadträtin ernannt.
Bürgermeister Marcus Kretschmann würdigte sie als „pragmatisch und lösungsorientiert“ und betonte ihre hohe Anerkennung über Parteigrenzen hinweg. Sie habe sich vor allem im sozialen Bereich engagiert, was ihr den Ruf als „Riedstadts soziales Gewissen“ einbrachte.
Neben ihrem politischen Wirken war Zettel in der Verschwisterungsarbeit aktiv und pflegte enge Kontakte zu den Partnerstädten Brienne-le-Château (Frankreich), Sortino (Italien) und Tauragé (Litauen). Zudem leitete sie über viele Jahre das Ortsgericht Goddelau und engagierte sich im Arbeitskreis zur Goddelauer Geschichte.
Erika Zettel hinterlässt eine Tochter und zwei Enkelkinder. „Verdient hätte sie jede Auszeichnung, die wir zu vergeben haben“, so Kretschmann. Die Stadt Riedstadt werde ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
(RED/PSR)