Landrat Will: „Die lokale Kulturarbeit schafft Räume für Talent, Bildung und Teilhabe“
Mit großem Applaus wurde das Jugendblasorchester Büttelborn auf der Festival-Bühne von „Volk im Schloss“ ausgezeichnet: Landrat Thomas Will und Elke Landau vom Kreiskulturbüro überreichten Dirigent Moritz Thiele den mit 5.000 Euro dotierten Kulturförderpreis 2025 des Kreises Groß-Gerau.
Die Jury würdigte die hervorragende musikalische Ausbildung, die intensive Jugendarbeit und das besondere Engagement für ein Genre, das längst nicht mehr selbstverständlich im Fokus steht. Der Preis wird im zweijährigen Wechsel mit dem Kulturpreis verliehen.
Junge Musiker auf großer Bühne
Neu war in diesem Jahr der Rahmen: Statt im Rathaus oder einem Saal erhielt das rund 30-köpfige Ensemble die Auszeichnung auf der großen Open-Air-Bühne – charmant moderiert von Christian Döring. Das Orchester gab dabei Kostproben seines Repertoires, darunter sein Markenzeichen, die Titelmelodie der „Muppet Show“. Ob Abba, Amy Winehouse oder „Fluch der Karibik“ – neben modernen Arrangements gehören auch traditionelle Frühschoppenstücke zum Programm.
„Hier rockt der Rhythmus“ lautet das Motto des Orchesters, dessen Musikerinnen und Musiker zwischen 13 und 26 Jahren alt sind. Mitbestimmung wird großgeschrieben: Die Jugendlichen wirken an der Auswahl der Stücke aktiv mit.
Laudatio von Kulturwissenschaftler Schneider
Prof. Wolfgang Schneider, Kulturpolitiker und Jury-Mitglied, betonte in seiner Laudatio die Bedeutung der konsequenten Jugendarbeit: Schon 1990 habe der damalige Dirigent Dr. Martin Reitz mit dem Satz „Wir müssen Jugendarbeit machen“ den Grundstein gelegt. Heute sei das Ergebnis beispielhafte musikalische Bildung in enger Kooperation mit Schulen und Musikschule.
Landrat Thomas Will hob die hohe Bedeutung des Preises hervor: „Die Förderung der lokalen Kultur bedeutet, Räume für Talent, Bildung und Teilhabe zu schaffen. Sie ist für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen wichtig und bereichert das Leben vor Ort insgesamt.“
Dank und Anerkennung
Fred Kraus, Vorsitzender des Blasorchesters, dankte im Namen des Vereins: „Wir konnten es kaum glauben, als wir von der Entscheidung erfuhren. Der Preis bedeutet uns sehr viel – er ist Anerkennung und zugleich Ansporn.“ Rund 60 Prozent der Aktiven des Blasorchesters kommen heute aus dem eigenen Jugendblasorchester.

Schneider appellierte abschließend an die Politik, kulturelle Bildung im Wahlkampf klar zu bekennen: „Gerade in Zeiten knapper Kassen dürfen die vergleichsweise geringen Mittel für Kultur nicht zur Disposition stehen.“
(KREIS GROSS-GERAU – RED/PSGG)
Beitragsbild: Ein Preis für das Ensemble: Das Jugendblasorchester Büttelborn erhält den Kulturförderpreis 2024 des Kreises Groß-Gerau. Das Bild zeigt von links: Claudia Weller, Heike Karcher, Gabriele Fladung (Mitglied der Jury), Fred Kraus (Vorsitzender des Blasorchesters Büttelborn), Elke Landau (Kreiskulturamt), Thomas Will (Landrat), Ulrich Conzen (langjähriger Dirigent Jugendblasorchester), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Laudator und Jury-Mitglied), Moritz Thiele (Dirigent Jugendblasorchester). Foto: Kreisverwaltung