Neue Regelungen sollen Fachkräfte entlasten und Qualität der Betreuung verbessern
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Darmstadt hat das von der Hessischen Landesregierung vorgestellte „Kita-Paket 2025“ als wichtigen Schritt zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung bezeichnet. „Das Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch für uns als Träger von sechs Kindertagesstätten“, betonte AWO-Vorsitzender Michael Siebel.
Das Paket umfasst Änderungen am Hessischen Kinder- und Jugendgesetzbuch und soll die Fachkräftesituation in Kitas entschärfen. Geplant sind unter anderem:
- Neue Zugänge zu Leitungspositionen: Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Sozialmanagement können nach Fortbildungen als Kita-Leitungen anerkannt werden.
- Erleichterter Einstieg für Fachkräfte: Studienleistungen können künftig teilweise durch Fort- und Weiterbildungen ersetzt werden.
- Breiterer Fachkräfte-Katalog: Der Anteil nicht-pädagogischer Fachkräfte wird von 25 auf 30 Prozent erhöht – darunter Physio- und Ergotherapeuten, Motopäden oder Logopäden.
Darüber hinaus sieht das Gesetz zusätzliche Investitionen von jährlich zehn Millionen Euro vor. Damit sollen Kita-Assistenzen, Sprachförderung und Maßnahmen für mehr Bewegung und Gesundheit im Kita-Alltag finanziert werden. Die seit 2024 eingeführten Kita-Assistenzen übernehmen einfache, nicht-pädagogische Aufgaben wie Tischdecken oder das Vorbereiten von Sportangeboten – eine deutliche Entlastung für die Fachkräfte.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sprachförderung: Neben einer Landeskoordinationsstelle entstehen drei regionale Beratungsstellen, die Träger vor Ort durch Coachings unterstützen. Auch die Gesundheit von Kindern und Erzieherinnen rückt stärker in den Fokus. Geplant sind Balance-Checks für Fachkräfte sowie neue Strukturen, um Bewegung fest in den Kita-Alltag zu integrieren.
Michael Siebel betont, dass es trotz der positiven Ansätze weiterer Gespräche mit Eltern, Verbänden und Kommunen bedarf: „Der Gesetzentwurf kann noch besser gemacht werden. Wichtig ist, dass die Veränderungen am Ende bei den Kindern und Fachkräften ankommen.“
(DARMSTADT – RED/AWO)