Zusammenschluss soll medizinische Versorgung stärken und Mitarbeitergewinnung erleichtern
Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat am Mittwoch (10. September) dem Zusammenschluss der Klinikum Darmstadt GmbH und der Agaplesion Elisabethenstift gGmbH zu einer gemeinsamen Holding zugestimmt. Ziel ist es, die medizinische Versorgung in Darmstadt langfristig zu sichern und auszubauen.
In einem ersten Schritt bringen beide Partner jeweils 60 Prozent ihrer Anteile in die neue Holding gGmbH ein. Anschließend soll die Holding die restlichen Anteile übernehmen. Der Start der neuen Struktur ist für den 1. Januar 2026 geplant.
Finanzielle Rahmenbedingungen
Der Magistrat beschloss zudem, das Klinikum zu entschulden: 20 Millionen Euro Betriebsmittelkredite werden von der Stadt niedergeschlagen, außerdem übernimmt die Stadt ein Annuitätendarlehen bei der WIBank über 50 Millionen Euro. Das Startkapital der neuen Holding beträgt 250.000 Euro, ergänzt durch liquide Mittel von 500.000 Euro. Zusätzlich sollen beide Partner ihre Häuser mit jeweils 10 Millionen Euro Liquidität ausstatten.
Aufgabenteilung zwischen den Häusern
- Das Klinikum Darmstadt bleibt Maximalversorger und übernimmt künftig unter anderem die Zentrale Notaufnahme.
- Das Elisabethenstift konzentriert sich auf Psychosomatik, Psychiatrie, Dermatologie, Augenheilkunde, Geriatrie, Palliativmedizin und ambulante Operationen.
Zitat der Stadtspitze
Oberbürgermeister Hanno Benz und Stadtkämmerer André Schellenberg betonen:
„Die Partner verfolgen das Ziel, die Qualität der medizinischen Versorgung in Darmstadt deutlich zu verbessern. Dabei wird sich die gemeinsame Unternehmenskultur an der kulturellen Identität und den spezifischen Stärken beider Partner orientieren. Gemeinsam kann auch die Herausforderung der Mitarbeiterbindung und -gewinnung besser bewältigt werden.“
Auswirkungen auf Beschäftigte
Die Arbeitsplätze sollen gesichert werden: Klinikum und Elisabethenstift verzichten für fünf Jahre auf betriebsbedingte Kündigungen im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss. Langfristig ist eine Angleichung der Arbeitsbedingungen vorgesehen – orientiert am Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) und den Tarifen des Marburger Bundes.
Nächste Schritte
Über den Zusammenschluss beraten nun der Haupt- und Finanzausschuss am 18. September sowie die Stadtverordnetenversammlung am 25. September. Fördermittel in Höhe von 92 Millionen Euro wurden beantragt, ein positiver Bescheid wird erwartet.
(DARMSTADT – RED/PSD/stip)