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Überprüfung zeigt: Mehr als 95 Prozent der getesteten Artikel weisen Mängel auf
Wie das Regierungspräsidium Darmstadt mitteilt, sind bei der jährlichen Überwachung des Online-Handels gravierende Sicherheitsmängel festgestellt worden. Das RP prüft mehrere tausend Produkte, die über große Online-Plattformen vertrieben werden. Das Ergebnis: Über 95 Prozent der überprüften Artikel weisen formale oder sicherheitsrelevante Defizite auf.
Gefährliche Produkte im Umlauf
Beispiele reichen von einer Kinderlampe ohne europäische Zulassung, deren Fassung selbst im ausgeschalteten Zustand einen Stromschlag verursachen kann, über Spielzeug mit Strangulationsgefahr bis hin zu einem Fahrradhelm, der sich leicht zerdrücken lässt. Diese Fälle verdeutlichen die Risiken unzureichend geprüfter Produkte aus dem Online-Handel.
Hinweise für Verbraucherinnen und Verbraucher
Das RP rät dazu, vor dem Kauf sorgfältig zu prüfen, ob Online-Angebote alle notwendigen Informationen enthalten. Dazu gehören eindeutig erkennbare Artikelangaben, Warn- und Sicherheitshinweise sowie bei Spielzeug Alterskennzeichnungen. Fehlen diese Angaben, ist häufig davon auszugehen, dass europäische Verbraucherschutzanforderungen nicht erfüllt werden.
Wichtig sei zudem, zu wissen, von wem das Produkt stammt und wohin man sich im Schadensfall wenden kann. Informationen zu Namen und Anschrift des Herstellers sowie eines im EU-Raum ansässigen Bevollmächtigten müssen im Online-Angebot klar erkennbar sein.
Regierungspräsident Prof. Dr. Jan Hilligardt betont, dass die Marktüberwachung des RP täglich im Einsatz sei, um Risiken zu minimieren und den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher sicherzustellen.
Worauf beim Online-Kauf geachtet werden sollte
- Angaben zum Verkäufer oder Hersteller prüfen
- Existenz eines EU-Bevollmächtigten kontrollieren
- Pflichtangaben wie Sicherheitshinweise, Artikelidentifikation und Alterskennzeichnung beachten
- Vorsicht bei gefälschten Siegeln und gekauften Bewertungen, auch bei „CE“-Kennzeichnungen
Hilfreiche Informationsquellen
- Fake-Shop-Finder der Verbraucherzentrale Hessen
- EU-Datenbanken zu unsicheren Produkten
- Consumer Safety Gateway der EU-Kommission
Hintergrund zur Marktüberwachung
Im europäischen Wirtschaftsraum gelangen täglich neue technische Produkte und Chemikalien in den Handel. Für viele Produktkategorien – darunter Spielzeug, elektrische Haushaltsgeräte, Maschinen und chemische Stoffe – gelten detaillierte Vorgaben zu Sicherheit, Kennzeichnung und Informationspflichten. Der Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Produkten hat für die Marktüberwachungsbehörden höchste Priorität.
Beitragsbild: RP-Experte Michael Schäfer gibt in einem Fernsehinterview Tipps an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Foto: RP Darmstadt