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Gerechter Übergang gewinnt an Bedeutung – Finanzierung bleibt größtes Hindernis
Wie ADRA Deutschland e.V. mitteilt, zeigt die erste Woche der Weltklimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém ein deutliches Bild: Während zentrale Themen wie der gerechte Übergang zu klimaneutralen Gesellschaften Fortschritte machen, bleibt die internationale Klimafinanzierung ein gravierender Engpass. Die Organisation bewertet die bisherigen Ergebnisse und ordnet sie für ihre Arbeit in den Programmländern ein.
Gerechter Übergang erstmals konkret verankert
Nach Angaben von ADRA gilt die Verankerung des „Just Transition“-Prinzips als wichtiger Erfolg. Erstmals wurden Mechanismen und Finanzierungsvorgaben festgeschrieben, die den sozialen und wirtschaftlichen Wandel hin zu nachhaltigen Strukturen unterstützen sollen.
Carina Rolly, Expertin für Klimafinanzierung und Leiterin der ADRA-Delegation, betont die Bedeutung: „Für uns ist das ein wichtiger Schritt für die Länder des Globalen Südens. Jetzt kommt es darauf an, dass die Zusagen mit Ressourcen hinterlegt werden und bei den Menschen ankommen, die wir unterstützen.“
Große Lücke bei der Finanzierung der Anpassung
Ein zentrales Thema der COP30 ist die Anpassung an den Klimawandel. Viele Länder des Globalen Südens leiden bereits heute unter extremen Wetterereignissen, steigenden Temperaturen und sinkender Versorgungssicherheit.
Trotz der Dringlichkeit bleibt die Finanzierung unzureichend: Der globale Anpassungsfonds erhält schwache Zusagen, nationale Anpassungspläne kommen nur langsam voran. Für Hilfsorganisationen wie ADRA bedeutet dies Einschränkungen bei Projekten zu Katastrophenvorsorge, Wasser- und Ernährungssicherheit.

„Loss and Damage“ wird funktionsfähig – Finanzierung aber weiter offen
Positiv bewertet ADRA die Fortschritte beim internationalen Fonds für klimabedingte Verluste und Schäden. Der Fonds wird arbeitsfähig aufgesetzt, bleibt jedoch finanziell deutlich hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig sei der Klimawandel ein „dynamisch fortschreitender Prozess“, womit der Bedarf weiter steigen werde.
Klimafinanzierung bleibt Hauptstreitpunkt der COP30
Die grundlegende Frage, wie der weltweite Klimaschutz langfristig finanziert werden soll, bleibt weiterhin ungelöst.
Industrieländer favorisieren private Finanzierungsquellen, während Länder des Globalen Südens und zivilgesellschaftliche Organisationen zusätzlich öffentliche Zuschüsse fordern.
„Privatfinanzierung erreicht die verwundbarsten Gemeinschaften nicht oder nur bedingt“, erklärt Rolly. „ADRA braucht eine vorhersehbare, zuschussbasierte öffentliche Finanzierung. Das ist nicht verhandelbar.“
ADRAs nächste Schritte nach Abschluss der COP30
Das Netzwerk von ADRA wird die Ergebnisse der Konferenz nutzen, um:
- Projekte stärker auf gerechten Übergang und Anpassung auszurichten
- Gemeinsame Arbeit mit nationalen Regierungen zu Klimaplänen zu intensivieren
- Lokale Erkenntnisse aus Programmländern in Verhandlungen einzubringen
- Mittel und Partner für Klimaresilienz-Projekte zu gewinnen
ADRA verweist darauf, dass Spenden weiterhin notwendig sind, um Menschen in besonders betroffenen Regionen zu unterstützen. Informationen zum Spendenkonto finden sich unter adra.de/spenden.
(RED/PM/ADRA)
Beitragsbild: Die ADRA-Delegation auf der COP30 in Belem. Carina Rolly hintere Reihe, vierte von links. Foto: ADRA Deutschland e.V.