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ASP-Zahlen sinken – Jäger, Bevölkerung und Behörden tragen entscheidend zur Eindämmung bei
Kreis Groß-Gerau. Ein Jahr nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Juni 2024 zeigen die umfangreichen Gegenmaßnahmen erste positive Wirkung. Von 1480 beprobten Wildschweinen und Kadavern wurden bislang 604 positiv auf das Virus getestet (Stand: 5. August 2025). Der letzte Fall eines infizierten Tiers wurde am 28. Juni verzeichnet – ein Zeichen dafür, dass sich das Seuchengeschehen möglicherweise verlangsamt.
Einschätzung der Lage: Verhaltener Optimismus
„Das macht mich zwar verhalten optimistisch, aber wir sind noch weit davon entfernt, ASP-frei zu sein“, betont Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan. „Wir befinden uns in einem Marathon. Dass es aktuell gut aussieht, liegt am konsequenten Zusammenspiel aller Maßnahmen – diesen Kurs dürfen wir jetzt nicht verlassen.“
Maßnahmen greifen – Wildschweinbestand stark reduziert
Die wichtigsten Faktoren im Kampf gegen ASP:
- Kadaversuche und intensive Bejagung: Seit Freigabe der Jagd auf Schwarzwild wurden bis Ende Juli 754 Tiere erlegt. Die Zahl der Totfunde ist dadurch gesunken.
- Zaunbau schreitet voran: Festzäune begrenzen Bewegungsräume, verhindern die Virusverbreitung und schaffen erste wildschweinfreie Zonen im Kreisgebiet.
- Verantwortungsvolles Verhalten in der Bevölkerung: Das freiwillige Anleinen von Hunden und die Beachtung von Beschilderungen bleiben entscheidend.
- Einsatz von Behörden und Ehrenamtlichen: Vor allem das Veterinäramt trägt maßgeblich zur erfolgreichen Koordination bei.
Appell an Bevölkerung und Nachbarkreise
Auch wenn derzeit keine Anleinpflicht besteht, hilft es laut Oyan weiterhin, Hunde im Wald zurückhaltend zu führen und Zauntore konsequent zu schließen. Dies verhindert die Ausbreitung durch gestörte Wildschweinrotten. Oyan appelliert zudem an die Solidarität der Nachbarkreise, denn nur gemeinsam lasse sich Südhessen dauerhaft ASP-frei halten.
Verhaltenstipps für Bevölkerung, Jäger und Landwirte
Die aktuelle ASP-Lage zeigt: Jeder kann mithelfen – ob bei Spaziergängen, in der Landwirtschaft oder bei der Jagd. Die wichtigsten Maßnahmen:
Für Wanderer und Hundebesitzer:
- Hunde im Wald anleinen
- Auf markierten Wegen bleiben
- Keine Essensreste im Wald hinterlassen
- Wildtiere nicht füttern
- Tote Tiere nicht berühren, sondern melden
Für Jägerinnen und Jäger:
- Wildschweinbestand gezielt reduzieren
- Totfunde melden
- Schutzzäune kontrollieren
Für Schweinehalter:
- Zutrittskontrollen und Hygienevorgaben einhalten
- Futter und Abfälle sichern
- Tiergesundheit regelmäßig prüfen
- Kontakte zu Jagdrevieren und Jagdhunden vermeiden
„Nur wenn wir alle gemeinsam weiterhin umsichtig handeln, können wir das Virus dauerhaft eindämmen“, so Adil Oyan abschließend. Die bisherigen Erfolge seien ein Ergebnis harter Arbeit und starker Kooperation – ein Weg, den der Kreis Groß-Gerau auch weiterhin verfolgen will.
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)