Asphalt speichert Hitze, Grünflächen kühlen – Projekt „Aus Grau wird Grün“ liefert erste Erkenntnisse
Im Rahmen des Projekts „Aus Grau wird Grün“ hat die Stadt Riedstadt im Sommer 2024 mehrere Drohnenbefliegungen über Straßenzüge in Wolfskehlen durchführen lassen. Ziel der Aktion war es, die thermische Belastung verschiedener Oberflächen – Asphalt, Schotter und Vegetation – an heißen Tagen zu untersuchen.
Untersucht wurden die Heinrich-Heine-Straße und die Oppenheimer Straße, in denen Begrünungsmaßnahmen geplant sind, sowie die Gerhart-Hauptmann-Straße als Vergleichsfläche ohne geplante Umgestaltung. Die ersten Auswertungen zeigen: Asphaltflächen heizen sich bei Hitze besonders stark auf – und kühlen auch nachts nur sehr langsam ab. Messungen ergaben nächtliche Asphalttemperaturen von über 10 Grad Celsius über der Umgebungsluft.
Deutlich temperaturstabiler waren bepflanzte Flächen. Sie lagen tagsüber und nachts zwischen 5 und 15 Grad Celsius unterhalb der Temperatur angrenzender Asphaltbereiche. Wenig begrünte Schotterflächen lagen temperaturmäßig dazwischen.
Diese Ergebnisse belegen bereits im Vorfeld der baulichen Maßnahmen, welches Potenzial in einer konsequenten Begrünung von Straßenzügen liegt. Künftig soll das Mikroklima durch mehr Vegetation verbessert und die Aufheizung von Quartieren deutlich reduziert werden – ein wichtiger Baustein im kommunalen Hitzeschutz.
Ein erneuter Drohneneinsatz ist ein bis zwei Jahre nach Abschluss der Begrünungsmaßnahmen geplant. Dann soll überprüft werden, welchen konkreten Einfluss die neue Bepflanzung auf das lokale Stadtklima hat – mit dem Ziel, fundierte Daten für weitere Stadtentwicklungsmaßnahmen zu gewinnen.
(RIEDSTADT – RED/PSR)
Marcel Dogotari von der Justus-Liebig-Universität Gießen startet die Drohne. Archivfoto: Stadt Riedstadt