Teilnehmende schreiben Erfahrungen sexueller Belästigung mit Kreide auf öffentliche Plätze
Unter dem Motto „Catcalling ist #keinkompliment“ haben zahlreiche Teilnehmende am Freitag, 13. Juni 2025, in Rüsselsheim, Groß-Gerau und Riedstadt auf das Thema sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum aufmerksam gemacht. Mit bunter Kreide wurden persönliche Erfahrungen auf Gehwege, Plätze und Straßen geschrieben – als Zeichen gegen übergriffiges Verhalten und für mehr Respekt im Alltag.
Öffentliche Aktion mit vielen Unterstützenden
Organisiert wurde der dritte Aktionstag gegen Belästigung von der Arbeitsgruppe gegen Catcalling des Kreises Groß-Gerau. Initiiert wurde die Initiative durch das Büro für Frauen und Chancengleichheit. Unterstützung kam von der Kreisschüler*innenvertretung, den Beratungsstellen Wildwasser und pro familia, der Schulsozialarbeit des Kreises, der Jugendförderung sowie vom Frauenzentrum Rüsselsheim. Auch die Frauenbeauftragten aus Riedstadt und Büttelborn, Mitglieder der Grünen Jugend und der Jusos sowie Vertreterinnen der örtlichen Polizei beteiligten sich an der Aktion.
Was bedeutet Catcalling?
Der Begriff „Catcalling“ stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Katzenrufen“. Gemeint sind sexuell übergriffige oder belästigende Kommentare und Gesten – ohne körperlichen Kontakt. Typische Beispiele sind:
- anzügliche Rufe oder Pfiffe
- unerwünschte Kussgeräusche
- sexuell aufgeladene Sprüche auf der Straße
- übergriffige Nachrichten in sozialen Netzwerken
Auch wenn Catcalling juristisch bislang kein eigener Straftatbestand ist, hat diese Form der verbalen Belästigung reale Auswirkungen: Frauen und Mädchen vermeiden Wege oder Orte, an denen sie sich unwohl oder bedroht fühlen – ein klarer Einschnitt in ihre Freiheit und Teilhabe im öffentlichen Raum.
Ein gesellschaftliches Problem
Catcalling betrifft nicht nur Einzelpersonen oder bestimmte Regionen. Es ist ein weit verbreitetes gesellschaftliches Problem, das in allen sozialen und geografischen Kontexten vorkommen kann – auch direkt in der Nachbarschaft. Der Aktionstag machte deutlich: Sexuelle Belästigung im Alltag darf nicht länger ignoriert oder verharmlost werden.
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)