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Oberbürgermeister Hanno Benz erinnert an die Darmstädter Widerstandskämpferin und Weggefährtin Wilhelm Leuschners
Darmstadt. Zum 125. Geburtstag von Elly Deumer am 28. Juli 2025 erinnert die Wissenschaftsstadt Darmstadt an eine bedeutende, aber bislang wenig bekannte Frau des deutschen Widerstands gegen das NS-Regime. Oberbürgermeister Hanno Benz betont in seiner Würdigung:
„Elly Deumer gehört zu den zu Unrecht vergessenen Frauen des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944, die der NS-Diktatur unerschrocken Paroli boten.“
Lebensstationen und Widerstand
Geboren am 28. Juli 1900 in Darmstadt, war Elly Deumer spätestens ab 1928 die enge Vertraute und Geliebte von Wilhelm Leuschner, einem der führenden Köpfe des deutschen Widerstands. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler versteckte Deumer ihren Lebensgefährten mehrere Tage, um ihn vor der Verhaftung durch die Gestapo zu schützen. Nachdem Leuschner im August 1944 denunziert und festgenommen worden war, versuchte Deumer, seine Begnadigung zu erwirken – unter anderem durch Bemühungen um ein Treffen mit dem Darmstädter SS-General Karl Wolff. Das Treffen kam jedoch nicht zustande.
In ihrem Tagebuch notierte Elly Deumer am 11. September 1944 resigniert:
„Urteil über Helm. Der Strang.“ – wenige Wochen später, am 29. September 1944, wurde Leuschner in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Überleben und Leben im Nachkriegsdeutschland
Elly Deumer überlebte die NS-Zeit, auch weil Leuschner selbst unter schwerer Folter keine Namen preisgab. Nach Kriegsende nahm sie ihr Medizinstudium in Berlin wieder auf. Unterstützung erhielt sie unter anderem von Leuschners Sohn, nachdem sie bei der Brandnacht 1944 ihre Wohnung im Herdweg 67 verloren hatte.
Sie lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1985 in Darmstadt – weitgehend vergessen. Ihre Aufzeichnungen und Tagebuchnotizen sind heute im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt archiviert.
(DARMSTADT – RED/PSD/fre/stip)