WERBUNG
Naturschutzbehörde betont Bedeutung von Gehölzen in Agrarlandschaften
Feldgehölze sind kleine grüne Inseln inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen – und sie sind ökologisch unverzichtbar. Die untere Naturschutzbehörde des Kreises Groß-Gerau macht auf die wichtige Rolle dieser Gehölze als Trittsteine zwischen Biotopen aufmerksam.
Ob entlang von Feldwegen, zwischen Weiden und Äckern oder zur Markierung von Grundstücksgrenzen – Feldgehölze gliedern nicht nur die Landschaft, sondern erfüllen auch entscheidende Funktionen im Natur- und Klimaschutz.
Verbindung zwischen Biotopen
Die Mischung aus Bäumen, Sträuchern und einer krautigen Randzone macht Feldgehölze zu wichtigen Gliedern im Biotopverbund gemäß § 21 Bundesnaturschutzgesetz. Als sogenannte Trittsteine verbinden sie Naturschutz- und Natura-2000-Gebiete miteinander und ermöglichen es Tier- und Pflanzenarten, sich auszubreiten und genetisch auszutauschen.
Gerade in stark genutzten Agrarlandschaften leisten Feldgehölze so einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Sie bieten Lebensraum, Nahrung und Schutz für Arten wie Neuntöter, Goldammer, Igel, Erdkröte und zahlreiche Insekten – etwa durch blühende Pflanzen wie Schlehen und Schwarzdorn, die wiederum für Bestäuber wie Wildbienen eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.
Schutz vor Erosion und Klimafunktion
Neben ihrer Rolle im Artenschutz tragen Feldgehölze auch zur Stabilisierung der Böden bei. Ihre Wurzeln schützen insbesondere Hanglagen vor Erosion. Gleichzeitig wirken sie als Windbremsen, reduzieren Verdunstung und spenden Schatten – wichtige Funktionen in Zeiten zunehmender Trockenperioden. Auch das Landschaftsbild wird durch die Gehölze aufgewertet.
Pflege unter Schutzauflagen
Damit Feldgehölze ihre Funktionen langfristig erfüllen können, ist eine schonende und sachgerechte Pflege entscheidend. Zwischen dem 1. März und 30. September gilt die gesetzliche Schutzzeit für Brut und Aufzucht. In diesem Zeitraum sind keine Rodungen oder starken Rückschnitte erlaubt.
Die Naturschutzbehörde empfiehlt, Feldgehölze abschnittsweise über mehrere Jahre zu verjüngen, um ihren ökologischen Wert zu erhalten. Auch das Belassen von Totholz sei sinnvoll, da es Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger bietet.
Feldgehölze zeigen, dass auch kleine Flächen große Wirkung entfalten können – als Lebensraum, Klimapuffer und Bindeglied in unserer Kulturlandschaft. Der Kreis Groß-Gerau setzt sich daher für den Erhalt und die Pflege dieser wertvollen Strukturen ein.
(KREIS GROSS-GERAU – RED/PSGG)