Impulse für eine zivile Sicherheitspolitik – Vorträge im Mai und Juni in Darmstadt
Das Darmstädter Friedensbündnis setzt seine Veranstaltungsreihe zur kritischen Auseinandersetzung mit Krieg, Frieden und Sicherheitskonzepten fort. Unter dem Motto „Sicherheit neu denken“ und „Ziviler Widerstand als Alternative“ lädt das Bündnis im Mai und Juni zu zwei öffentlichen Vorträgen mit anschließender Diskussion ein. Die Veranstaltungen finden jeweils im Offenen Haus, Rheinstraße 31, in Darmstadt statt. Der Eintritt ist frei.
Dienstag, 27. Mai 2025, 19:00 Uhr
Sicherheit neu denken – Europas mögliche Rolle für den Frieden in der Welt
Vortrag und Diskussion mit Ralf Becker
Ralf Becker, Friedensethiker, Ökonom und Koordinator der bundesweiten Initiative „Sicherheit neu denken“, stellt ein Positiv-Szenario für das Jahr 2040 vor. Im Mittelpunkt steht die Idee einer neuen europäischen Friedens- und Sicherheitsordnung – mit dem Vorschlag einer UN-gesicherten Friedenszone für Länder wie die Ukraine. Das Konzept betont zivilgesellschaftliche Lösungen und plädiert für eine Abkehr von militärischer Aufrüstung.
Die Initiative wird von mehreren evangelischen Landeskirchen getragen und von über 150 zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt. Weitere Informationen und der Szenario-Download: www.sicherheitneudenken.de
Donnerstag, 12. Juni 2025, 19:00 Uhr
Warum ziviler Widerstand funktioniert – Die strategische Logik gewaltloser Konfliktbearbeitung
Vortrag und Diskussion mit Stefan Maaß
Gewaltfreie Bewegungen waren erfolgreicher als gewaltsame – das zeigen Studien von Erica Chenoweth und Maria J. Stephan, die belegen, dass gewaltloser Widerstand zwischen 1990 und 2006 doppelt so erfolgreich war wie bewaffnete Auseinandersetzungen.
Stefan Maaß, Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Baden, stellt zentrale Erkenntnisse aus der auf Deutsch erschienenen Studie „Warum ziviler Widerstand funktioniert“ vor und diskutiert, welche Lehren daraus für Politik, Kirche und Zivilgesellschaft gezogen werden können.
Hintergrund: Darmstädter Friedensbündnis
Das Friedensbündnis ist ein Zusammenschluss aus Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, Verbänden und engagierten Privatpersonen. Es versteht sich als Plattform für friedenspolitische Bildungsarbeit und kontroversen, aber respektvollen Austausch. Der Angriffskrieg gegen die Ukraine wird vom Bündnis als völkerrechtswidrig verurteilt – gleichzeitig wird eine kritische Reflexion westlicher Militärstrategien angeregt.
(DARMSTADT – RED/FB)