Kreis ruft Betroffene auf, Erfahrungen mit sexueller Belästigung im öffentlichen Raum zu melden
Ob anzügliche Sprüche auf offener Straße, aufdringliche Blicke oder unangemessene Nachrichten auf Social Media: Sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum – auch bekannt als Catcalling – ist für viele Mädchen und Frauen alltäglich. Mit einer Mitmachaktion zum bundesweiten Anti-Catcall-Tag am 13. Juni will der Kreis Groß-Gerau erneut auf dieses gesellschaftliche Problem aufmerksam machen.
„Catcalling“ bezeichnet sexuell konnotierte Belästigungen ohne Körperkontakt. Gemeint sind etwa Pfeiflaute, Kussgeräusche, Sprüche wie „Hey, geiler Arsch“ oder plumpes Hinterherpfeifen – also Situationen, in denen Menschen, meist Frauen, auf unzumutbare Weise sexualisiert werden. Die rechtliche Einordnung ist bislang schwierig: Catcalling ist (noch) kein eigener Straftatbestand. Dennoch ist die Wirkung massiv: Viele Betroffene meiden bestimmte Orte oder fühlen sich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Um das Thema sichtbar zu machen, ruft das Büro für Frauen und Chancengleichheit des Kreises Groß-Gerau dazu auf, erlebte Fälle von Catcalling per E-Mail an catcalls@kreisgg.de zu melden. Die anonymisierten Aussagen werden am Aktionstag mit Kreide an öffentlichen Orten in Groß-Gerau, Rüsselsheim und Riedstadt auf Straßen und Gehwegen sichtbar gemacht.
Die Aktion ist Teil der bundesweiten Bewegung gegen Alltagssexismus und knüpft an die #MeToo-Debatte an. Ziel ist es, Öffentlichkeit zu schaffen, Betroffenen eine Stimme zu geben – und ein klares Zeichen gegen übergriffiges Verhalten zu setzen.
Weitere Informationen gibt es beim Büro für Frauen und Chancengleichheit des Kreises Groß-Gerau.
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)