Vorkommen auf Heinrich-Heine-Straße und Bauhof – Stadt reagiert mit Sofortmaßnahmen
Riedstadt. Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum, auch bekannt als Große Drüsenameise, ist nun erstmals auch in Riedstadt nachgewiesen worden. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, beschränkt sich das aktuelle Vorkommen auf einen Abschnitt der Heinrich-Heine-Straße (Hausnummern 13–21) sowie den südlichen Bereich des städtischen Bauhofs.
Auffälliger Fund bei Baustellenbegehung
Anfang Juli fiel Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachgruppe Umwelt bei einer Begehung im Rahmen des Projekts „Aus Grau wird Grün“ ein ungewöhnlich hohes Aufkommen von Ameisen auf. Die Tiere bewegten sich in dichten Kolonnen zwischen zwei Feld-Ahornen und waren bis in die Baumkronen aktiv. Merkmale wie unterschiedliche Körpergrößen (2–4 mm), komplett schwarze Färbung und ein stechender Geruch nach Aceton oder Benzin wiesen auf die invasive Art Tapinoma magnum hin. Ein Fachgutachten bestätigte wenig später den Verdacht.
Einschleppung vermutlich über mediterrane Kübelpflanzen
Nach Einschätzung des Gutachters wurde die Ameisenart wahrscheinlich über Pflanzkübel mit mediterranen Gewächsen wie Olivenbäumen, Zitruspflanzen oder Kirschlorbeer eingeschleppt. Von dort aus gelangten die Tiere offenbar in den baumgesäumten Grünstreifen entlang der Straße. Auch der Befall auf dem Bauhof steht vermutlich im Zusammenhang mit einem zuvor an der Heinrich-Heine-Straße platzierten Pflanzkübel.

Sofortige Baustellenverlagerung und Sperrung
Wegen der bestätigten Kolonien musste das Bauprojekt in der Heinrich-Heine-Straße umgehend gestoppt und in die Oppenheimer Straße verlagert werden. Eine Abfuhr des Bodenaushubs ist aktuell ausgeschlossen, da damit das Risiko einer unkontrollierten Weiterverbreitung der Ameisen einhergehen würde.
Gefahr durch Superkolonien – Bekämpfung eingeleitet
Tapinoma magnum ist bekannt für die Bildung sogenannter Superkolonien mit Millionen von Arbeiterinnen und mehreren verbundenen Nestern. In Riedstadt sei es laut Gutachter aktuell noch möglich, die Ausbreitung einzudämmen. Die Stadt Riedstadt hat daher angekündigt, kurzfristig eine Fachfirma mit der Bekämpfung der Bestände zu beauftragen.
Wichtig sei dabei der gezielte Einsatz, damit heimische Ameisenarten, die ebenfalls als natürliche Gegenspieler der invasiven Art fungieren, nicht geschädigt werden.
Appell an die Bevölkerung: Keine Grünabfälle in die Natur
Die Stadt weist in diesem Zusammenhang auf die Gefahr durch unsachgemäße Entsorgung von Grünschnitt, Pflanzenresten und Erdaushub hin. Diese Materialien dürfen nicht in der freien Natur entsorgt werden, da sie unbemerkt Ameisenköniginnen oder Nester enthalten und so zur ungewollten Ausbreitung beitragen können.
(RIEDSTADT – RED/PSR)
beitragsbild: Arbeiterinnen von Tapinoma magnum an einem Gelköder. Foto: Dr. Martin Felke