Erneuerte Kooperationsvereinbarung soll Versorgung junger Menschen im Kreis Groß-Gerau verbessern
Die Jugendämter des Kreises Groß-Gerau und der Stadt Rüsselsheim am Main sowie die Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit in Riedstadt haben ihre langjährige Zusammenarbeit offiziell erneuert. Am Mittwoch, 28. Mai 2025, unterzeichneten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen die aktualisierte Kooperationsvereinbarung in der Kreisverwaltung Groß-Gerau. Mit dabei waren unter anderem Landrat Thomas Will und Rüsselsheims Bürgermeister Murat Karakaya, die beide die Bedeutung der engeren Vernetzung betonten.
Gemeinsame Verantwortung für belastete Familien
Bereits 2005 wurde die erste Verfahrensvereinbarung zwischen dem Kreisjugendamt Groß-Gerau und der Klinik in Riedstadt geschlossen. Seit 2011 ist auch das Stadtjugendamt Rüsselsheim offizieller Partner. Ziel der Kooperation ist es, Kinder und Jugendliche mit psychischen Belastungen bestmöglich zu versorgen – insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Herausforderungen in der Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie.
„Die Familien stehen heute vor enormen Herausforderungen“, betont Juliane Hantzsche, Leiterin des Rüsselsheimer Jugendamts. Die Folgen der Corona-Pandemie, Kriege wie in der Ukraine und wirtschaftliche Unsicherheiten hätten den Unterstützungsbedarf deutlich steigen lassen. Die Nachfrage nach psychotherapeutischer Hilfe wachse kontinuierlich. Die erneuerte Vereinbarung solle sicherstellen, dass betroffene Familien „nicht allein gelassen werden“.
Engere Abstimmung und mehr Synergieeffekte
Die Kooperationspartner setzen auf regelmäßigen Austausch, gemeinsame Fortbildungen sowie transparente und effizientere Prozesse. Auch Christine Plenzig, Leiterin des Kreisjugendamts, unterstreicht die Vorteile: „Wir wollen für Familien Hürden abbauen und nahtlose Hilfe gewährleisten.“
Ein zentrales Ziel der Vereinbarung ist die Optimierung der Zusammenarbeit über Systemgrenzen hinweg – etwa zwischen Klinik, Jugendhilfe und weiteren sozialen Diensten. Damit soll gewährleistet werden, dass Zugänge zu Hilfeleistungen schnell und unbürokratisch möglich sind. „Eine enge Kooperation zwischen Jugendämtern und psychiatrischen Einrichtungen ist entscheidend“, ergänzen die Klinikdirektoren Dr. Annette Duve und Thilo Ast von Vitos. Nur so ließen sich Versorgungslücken wirksam schließen.
Zukunftssicher durch interdisziplinären Schulterschluss
Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und begrenzter Ressourcen soll die Zusammenarbeit dauerhaft auf eine solide Grundlage gestellt werden. Dabei bleibe die Autonomie der beteiligten Institutionen gewahrt. Ziel sei es, die vorhandenen Angebote bestmöglich zu bündeln und den individuellen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden.
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)
Beitragsbild: Zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung kamen am 28. Mai (von links) Thilo Ast (Vitos, Klinikdirektor), Landrat Thomas Will, Bürgermeister Murat Karakaya und Christine Plenzig (Leiterin Fachbereich Jugend und Familie) im Landratsbüro zusammen. Foto: Kreisverwaltung