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Neues Forschungszentrum entwickelt metallische Energiespeicher als Lösung für langfristige Speicherung
Wie die TU Darmstadt mitteilt, wurde am 14. November auf dem Campus Lichtwiese der neue Metal Energy Hub (MEH) eröffnet. Das Zentrum bündelt künftig die Forschung zu metallischen Energieträgern – einem vielversprechenden Ansatz, um erneuerbare Energien langfristig, sicher und CO₂-frei zu speichern. EU und Land Hessen fördern das Projekt mit drei Millionen Euro. Zur Übergabe des Förderbescheids besuchte der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori die Hochschule.
Metallische Energieträger als Langzeitspeicher
Der MEH widmet sich einer zentralen Herausforderung der Energiewende: große Mengen erneuerbarer Energie saisonal zu speichern. Da Batterien und Pumpspeicher hierfür nicht ausreichen, setzen die Forschenden auf Eisenpulver als chemischen Energiespeicher. Es lässt sich sicher, verlustfrei und über lange Zeiträume lagern und einfach transportieren.
Eine neue Pilotanlage erreicht erstmals eine semi-industrielle Skala: Sie verbrennt mehrere Hundert Kilogramm Eisenpulver pro Stunde und erzeugt dabei Wärmeenergie von bis zu einem Megawatt – vollständig CO₂-frei. Die Technologie könnte ehemalige Kohlekraftwerke in CO₂-freie Eisenkraftwerke verwandeln und bestehende Infrastruktur klimaneutral nutzbar machen.
Forschung, Transfer und industrielle Anwendung
„Gerade bei der Energiewende ist es wichtig, Forschung und Transfer eng zu verzahnen“, betont Professor Thomas Walther, Vizepräsident für Innovation und Internationales. Der Metal Energy Hub zeige, wie „Forschungsstärke und xchange Hand in Hand gehen“.
Projektkoordinator Professor Christian Hasse verweist auf das vorangegangene Forschungsprojekt Clean Circles. Mit dem MEH entstehe nun eine Plattform, um metallische Energieträger bis zur industriellen Anwendung weiterzuentwickeln – gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Politik.
Technologiemanager Marius Schmidt hebt hervor, dass die Pilotanlage zeige, wie metallische Energieträger auch im industriellen Umfeld funktionieren können. Ziel sei es, marktfähige Lösungen zu beschleunigen und eine mögliche Ausgründung vorzubereiten.
Beteiligt am MEH sind mehrere Fachgebiete der Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Professorin Michèle Knodt vom Institut für Politikwissenschaft. Gemeinsam sollen technische, wirtschaftliche und politische Aspekte der Technologie untersucht und weiterentwickelt werden.
Eisen als CO₂-freier Energiekreislauf
Eisenpulver lässt sich verbrennen, setzt dabei Hitze frei und wird zu Eisenoxid. Durch Elektrolyse oder grünen Wasserstoff kann es wieder zu Eisen reduziert werden – ein geschlossener, verlustarmer Kreislauf, der keine Selbstentladung kennt und sich beliebig oft wiederholen lässt. So können überschüssige Sommerstrommengen für den Winter nutzbar gemacht werden.
(DARMSTADT – RED/TU)
Beitragsbild: Für eine umweltfreundliche Speicherung von Energie: Die TU Darmstadt bündelt ab sofort ihre Forschungsaktivitäten zu metallischen Energieträgern in einem neu gegründeten Metal Energy Hub (MEH). Das Zentrum, das am 14. November 2025 auf dem Campus Lichtwiese eröffnet wurde, wird mit drei Millionen Euro vom Land Hessen und der EU gefördert. Der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori besuchte die TU zur Übergabe des Förderbescheids und zum Start einer Pilotanlage.
Im Metal Energy Hub sollen künftig metallbasierte Energiespeicher als innovative Lösung für das sogenannte Langzeitspeicher-Problem in Deutschland entwickelt werden. Dieses entsteht, weil erneuerbare Energiequellen massive Speicherkapazitäten erfordern und bestehende Lösungen wie Batterien und Pumpspeicher für die saisonale Speicherung über längere Zeiträume nicht ausreichen. Die Darmstädter Forschenden setzen daher auf Metalle als chemische Energieträger. Im Bild: Dem hessischen Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori wird die Verbrennung von Eisenpulver demonstriert. Foto: Klaus mai