Hanno Benz: „Vorführung im Theater im Pädagog ist untragbar“
Darmstadt. Oberbürgermeister und Kulturdezernent Hanno Benz hat am Donnerstag (14. August) den Betreiber des Theaters im Pädagog schriftlich aufgefordert, die für den 17. August geplante Vorführung des Films „To Kill a War Machine“ abzusagen.
Der Film begleitet die britische Gruppe „Palestine Action“, die laut Benz das Ziel verfolgt, die britische Waffenindustrie zu zerstören, um Israel militärisch zu schwächen. Die Gruppe wurde kürzlich vom britischen Unterhaus als terroristische Vereinigung eingestuft. Jede Form der Solidaritätsbekundung wird in Großbritannien inzwischen mit hohen Strafen geahndet.
Bedenken wegen Terrorverherrlichung
Nach Einschätzung des Oberbürgermeisters verherrliche die Dokumentation Gewalt und enthalte Anreize zur Nachahmung, ohne kritische Stimmen oder Selbstreflexion einzubinden. Die Bewerbung der Vorführung durch die Gruppe „Darmstadt für Palästina“ lasse zudem darauf schließen, dass keine kritische Auseinandersetzung mit dem Inhalt vorgesehen sei.
Benz warnte vor einer „akuten Gefahr der Terrorverherrlichung“ und stellte die Frage, ob „Darmstadt für Palästina“ mit terroristischen Vereinigungen sympathisiere. Er erinnerte daran, dass die Gruppe auf dem „Antikolonialen Friedensweihnachtsmarkt“ in der evangelischen Michaelsgemeinde Schlüsselanhänger mit einem roten Dreieck verkauft habe, das von der Hamas als Zielmarkierung verwendet wird. Dieser Vorfall wird laut Benz derzeit strafrechtlich untersucht.
Frist zur Absage gesetzt
„Als Hausherr tragen Sie die Verantwortung für das, was in Ihren Räumen gezeigt wird“, betonte Benz. Er forderte den Betreiber auf, sein Hausrecht auszuüben und die Vorführung zu unterlassen. Die Stadt erwartet die Absage der Veranstaltung bis Freitag, 15. August, 11 Uhr.
(DARMSTADT – RED/PSD/ho)