Familienwochenende mit Geschichte, Senf und Geheimnissen
Groß-Gerau/Cochem. Der Odenwaldklub Groß-Gerau hat ein erlebnisreiches Wochenende an der Mosel verbracht. Ziel der diesjährigen Familienfahrt war die Stadt Cochem, wo die Teilnehmenden spannende Einblicke in Geschichte, Natur und Kultur erhielten – und sich am Ende selbst „Geheimnisträger“ nennen durften.
„Jetzt seid Ihr auch Geheimnisträger“, sagte Lilli, die Führerin im ehemals geheimen Bundesbankbunker Cochem, nachdem sie den OWK-Mitgliedern die beeindruckende Anlage und ihre Funktion im Kalten Krieg erklärt hatte. In dem Bunker waren einst Milliarden an Notgeldscheinen gelagert – für den Fall einer Währungsreform.
Von Senftränen bis Moselschifffahrt
Untergebracht war die 38-köpfige OWK-Gruppe, darunter Kinder, Erwachsene und sogar ein Baby, in der Jugendherberge Cochem. Nach einem Stadtrundgang stand der Besuch des Historischen Senfmuseums auf dem Programm. Bei einer unterhaltsamen Führung erfuhren die Teilnehmenden, wie Senf früher hergestellt wurde – und wie der Geruch manchen buchstäblich die Tränen in die Augen trieb.
Am Nachmittag ging es bei Sonnenschein auf eine Schifffahrt über die Mosel, bevor der Tag mit einem Spaziergang zur Jugendherberge und einem gemeinsamen Abendessen ausklang.
Bundesbankbunker als Höhepunkt
Der zweite Tag führte die Wanderfreunde schließlich zum Bundesbankbunker, der sich als Höhepunkt der Reise erwies. Noch heute sind dort die technischen Einrichtungen erhalten, die während des Kalten Kriegs höchste Sicherheitsstandards erfüllten. Bedauert wurde lediglich, dass die damaligen Notgeldscheine inzwischen vernichtet sind.
Zum Abschluss kehrte die Gruppe im Lokal „Alt Cochem“ ein, bevor es mit dem Bus zurück nach Groß-Gerau ging. Insgesamt legten die OWK-Familien während der Wochenendtour rund zehn Kilometer zu Fuß zurück – und nahmen viele Eindrücke, Geschichten und ein Stück deutscher Zeitgeschichte mit nach Hause.
(GROSS-GERAU – RED/OWK)