Darmstädter Studierende präsentieren Raketenprojekt in Portugal
Das Raketenteam Rapid des Vereins TU Darmstadt Space Technology e. V. (TUDSaT) hat erneut an der European Rocketry Challenge (EuRoC) teilgenommen. Der europaweit größte akademische Raketenwettbewerb fand im Oktober 2025 in Constância, Portugal, statt. Bereits im Vorjahr hatte das Team große Erfolge erzielt – nun kehrten die Studierenden mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen nach Darmstadt zurück.
Europas größter Raketenwettbewerb
Die European Rocketry Challenge, eine Initiative der portugiesischen Weltraumagentur, bringt jährlich die besten Studierendenteams Europas zusammen. Ziel des Wettbewerbs ist es, selbstentwickelte Raketen möglichst präzise auf eine Höhe von drei oder neun Kilometern zu bringen und dabei wissenschaftliche Nutzlasten zu transportieren.
Die Raketen werden vollständig von Studierenden entworfen, gebaut und getestet – eine praxisnahe Vorbereitung auf Tätigkeiten in der europäischen Raumfahrt. Dieses Jahr bewarben sich fast 60 Teams, von denen nur 28 zugelassen wurden. „Allein die Teilnahme ist für uns ein großer Erfolg“, sagt Jesko Fröhlich, Projektleiter der diesjährigen Rakete Hyacinth. „Luft- und Raumfahrt gewinnt stetig an Bedeutung – und das Interesse an der EuRoC wächst mit.“
Herausforderungen und Teamgeist
Das Darmstädter Team wagte sich 2025 erstmals an ein selbstentwickeltes Raketentriebwerk. Doch die Umsetzung war herausfordernd: Aufgrund fehlender Infrastruktur und Werkstattmöglichkeiten konnten keine Triebwerkstests vor dem Wettbewerb durchgeführt werden. Dadurch konnte Hyacinth beim Event nicht starten.
Trotzdem präsentierte TUDSaT in Portugal eine vollständig funktionsfähige Rakete und sammelte in den übrigen Bewertungskategorien zahlreiche Punkte – am Ende stand ein guter 12. Platz.
„Auch wenn die EuRoC auf dem Papier ein Wettkampf ist, steht das gemeinsame Lernen im Vordergrund“, betont Fröhlich. „Wir haben anderen Teams mit Komponenten ausgeholfen – unsere Fallschirme gingen an ein Team aus der Ukraine, unser Flugcomputer an ein Berliner Team, und die Stuttgarter bekamen von uns ein Ventil.“
Blick nach vorn: Raketenstart geplant
Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen: TUDSaT plant, Hyacinth zu einem späteren Zeitpunkt zu starten. „Portugal hat uns vieles gelehrt“, so Fröhlich. „Wir wissen jetzt, wo wir uns verbessern müssen, aber auch, worin unsere Stärken liegen.“
In den kommenden Monaten will das Team seine technische Infrastruktur ausbauen und neue Förderpartner gewinnen, um den Raumfahrtsstandort Darmstadt weiter zu stärken. Interessierte Unterstützerinnen und Unterstützer können sich direkt über die Vereinswebsite tudsat.space informieren.
(DARMSTADT – RED/PM)