Landrat Will: „Dynamik-Ranking kein Alarmsignal – wir bleiben stark aufgestellt“
Kreis Groß-Gerau – Mit dem aktuellen Prognos Zukunftsatlas 2025 liegt der Kreis Groß-Gerau auf Rang 158 von 400 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und damit weiterhin in der oberen Hälfte des bundesweiten Vergleichs. In Hessen belegt der Kreis Platz 11 von 26. Die Wirtschaftsförderung und Landrat Thomas Will sehen das Ergebnis differenziert: Zwar verlor der Kreis im Dynamik-Ranking Plätze, doch die Kennzahlen selbst haben sich über die Jahre meist verbessert.
Im Bereich „Stärke“ erreicht der Kreis Groß-Gerau sogar Platz 7 in Hessen, direkt hinter Städten und Kreisen wie Darmstadt, Frankfurt oder dem Hochtaunuskreis. Der Zukunftsatlas bewertet Regionen in den Kategorien Demografie, Arbeitsmarkt, Wettbewerb & Innovation sowie Wohlstand & Soziale Lage.
Dynamik-Rückgang als Folge guter Ausgangslage
Sven Christiansen, Leiter des Fachbereichs Regionalentwicklung, Wirtschaft und Umwelt, erklärt: „Der Kreis Groß-Gerau schneidet in Rankings zur Dynamik regelmäßig schwächer ab, weil wir auf hohem Niveau starten. Unsere Entwicklungsschritte sind kleiner, aber konstant.“ Das gleiche Fazit wurde bereits im Wirtschaftsbericht 2024 gezogen.
Auch die Wirtschaftsförderung betont: In den vergangenen vier Regionalrankings wurden kontinuierlich Platzierungen verloren, obwohl sich die meisten Einzelkennzahlen verbessert haben. Grund seien eng beieinanderliegende Indexwerte, die bei minimalen Veränderungen große Rangverschiebungen auslösen. Zudem entwickelten sich viele Regionen im Durchschnitt schneller – der Kreis Groß-Gerau halte das Niveau, aber die anderen holten auf.
Kreis investiert weiter in Lebensqualität und Infrastruktur
Für Landrat Thomas Will ist das Ranking kein Grund zur Beunruhigung: „Die Ergebnisse sind eine Momentaufnahme. Viel wichtiger ist, wie wir gemeinsam mit Wirtschaft, Politik und Beschäftigten langfristig die Rahmenbedingungen zum Leben und Arbeiten im Kreis sichern und verbessern.“
Mit Blick auf aktuelle Äußerungen zur Rolle des Kreises ergänzt er: „Der Kreis ist nicht der Feind der Kommunen. Die Kreis- und Schulumlage kommt den Städten und Gemeinden zugute – etwa bei Sozialleistungen oder dem Schulbau.“ In einem GEW-Ranking belegte der Kreis im Bereich Schulbau hessenweit Platz 3, hinter dem Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis.
Regionale Vernetzung, Gründerförderung, Fachkräfte
Der Kreis engagiert sich auch überregional: Als Mitglied der FrankfurtRheinMain GmbH vertritt er die Interessen aller Kommunen auf Messen wie der Expo Real in München, fördert Start-ups über die ExistenZündungs-Treffs und engagiert sich mit dem Projekt „Nachfolger gesucht“ für den Erhalt regionaler Unternehmen. Zudem ist der Kreis seit rund 25 Jahren aktiver Partner im Automotive Cluster RheinMainNeckar.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterstützung der Kindertagesbetreuung, um die Region für Fachkräfte attraktiv zu machen. „Die Kommunen sind zuständig für die Kita-Plätze, aber wir als Kreis unterstützen mit unserem Fachdienst Kindertagesbetreuung, wo wir nur können“, so der Landrat.
Die Prognos-Ergebnisse dienen laut Will als Grundlage für eine sachliche Analyse. Ziel sei es, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen: „Wir nehmen unsere Verantwortung für die Entwicklung dieses dynamischen Kreises sehr ernst und arbeiten weiter für eine gute Zukunft der Menschen in unserer Region.“
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)