Stadt Darmstadt reagiert auf Beschwerden und prüft neue Lösungen für die offene Drogenszene am Herrngarten
Die für Mittwoch, 10. September 2025, geplante feierliche Eröffnung des Neubaus des Scentral-Kontaktladens der Drogenhilfe am Herrngarten wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Oberbürgermeister Hanno Benz begründet die Entscheidung im Einvernehmen mit der DSE damit, dass es der falsche Zeitpunkt für eine offizielle Feier sei: „Als Stadt haben wir noch Aufgaben zu erledigen. An erster Stelle gilt es jetzt, eine kurzfristige Entlastung der Situation am Zugang zum Herrngarten an der Frankfurter Straße/Landwehrstraße und den damit verbundenen Folgeerscheinungen herbeizuführen.“
Beschwerden wegen Interimslösung
Während das neue Gebäude bereits bezogen ist, verzögert sich die Fertigstellung des Außengeländes aufgrund eines Bauschadens. Da die Außenflächen von den Klientinnen und Klienten nicht genutzt werden können, wurden als Übergangslösung Pavillonzelte an der Landwehrstraße aufgestellt. Diese führten in den vergangenen Wochen zu zahlreichen Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern.
Keine Abtrennung des Herrngartens
Benz stellte klar, dass aktuelle Planungen, die eine Abtrennung einer öffentlichen Teilfläche des Herrngartens oder bauliche Durchbrüche an einer denkmalgeschützten Mauer vorsehen, nicht weiterverfolgt werden: „Solche Vorschläge sind weder zielführend noch vermittelbar.“ Die Ausführung dieser Maßnahmen sei gestoppt worden, bis ein tragfähiges, fachlich abgestimmtes Konzept vorliegt.
Externe Expertise hinzugezogen
Um eine dauerhafte Lösung für den Umgang mit der offenen Drogenszene zu finden, hat die Stadt den Verein für Arbeits- und Erziehungshilfe Frankfurt e.V. (VAE) als externen Experten um eine Einschätzung gebeten. Dabei sollen auch bisherige Planungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Benz betonte, dass alle wesentlichen Änderungen – etwa die Errichtung mobiler Konsumräume – der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden.
(DARMSTADT – RED/PSD/ho/stip)