Lese- und Schreibwerkstatt des Jugendbüros Riedstadt
Es ist eine gemütliche Runde, die sich im ersten Stock des Jugendhauses Goddelau eingerichtet hat: Acht Jungen und Mädchen sitzen auf Sofas und Sitzsäcken im Kreis um einen niedrigen Tisch mit Büchern und Knabbereien und diskutieren mit Jugendpfleger Kai Faßnacht angeregt Tipps zum kreativen Schreiben.
Gerade geht es um die Frage, ob Beschreibungen von Hauptfiguren notwendig sind. „Bei einem Roman finde ich es ja gerade schön, dass ich mir im Gegensatz zum Comic oder Film meine eigenen Bilder machen kann und sie mir mit einer Fantasie ausmalen kann“, befindet ein Mädchen. Doch dafür brauche es Anhaltspunkte, entgegnet Faßnacht. „Ihr schafft Atmosphäre durch Personen und Dinge, die ihr beschreibt“, sagt er und verweist auf den amerikanischen Schriftsteller Stephen King. „Der macht das sehr ausführlich. Nach 50 Seiten habt ihr das Gefühl, ihr steht auch mit auf einer Hauptstraße in Maine, seit mitten drin und gruselt euch mit.“
In der letzten Ferienwoche hat der Jugendpfleger im Jugendhaus Goddelau eine dreitägige Lese- und Schreibwerkstatt eingerichtet und freut sich über die große Resonanz. Mit neun – an diesem Tag acht – Teilnehmenden ist das Angebot ausgebucht und sind die Jungen und Mädchen mit Begeisterung dabei. Die Lieblingsbücher werden gegenseitig vorgestellt, liegen Bücher als Leseanregung aus und wird vor allem mit viel Freude selber geschrieben. Am letzten Tag wird es noch in eine Buchhandlung gehen, auf die sich die Werkstattteilnehmer*innen auch noch vorbereiten wollen. Doch jetzt wollen sie nach so vielen Schreib-Anregungen erst einmal wieder selber aktiv werden. „Können wir jetzt weiterschreiben?“, fragt ungeduldig eine Nachwuchs-Autorin. Können sie, befindet lachend Faßnacht und so sitzen sie einträchtig verteilt im Raum und gestalten weiter ihre eigenen Geschichten.
(RIEDSTADT – PSR)
In gemütlicher Runde werden mit Jugendpfleger Kai Faßnacht Schreibtipps besprochen. Foto: Stadt Riedstadt