Keine zweite Testphase – Stadtmöbel verschwinden aus Innenstadtbild
Das ursprünglich für zwei Testphasen geplante Projekt Transform-R zur Neugestaltung des öffentlichen Raums in der Innenstadt von Groß-Gerau wird nicht fortgesetzt. Wie der Magistrat in seiner Sitzung am 26. Juni 2025 beschloss, endet das Projekt mit der ersten Testphase, die vom 4. März bis zum 23. Juni lief.
Stadtmöbel als Impulsgeber – aber auch Streitpunkt
Ziel von Transform-R war es, mit neuen Stadtmöbeln die Aufenthaltsqualität im Stadtraum zu erhöhen, Verkehrsflächen umzugestalten und eine ausgewogenere Nutzung durch verschiedene Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen. Die Stadtmöbel – darunter Sitzinseln und Pflanzmodule – wurden jedoch kontrovers diskutiert. Während einige sie als Bereicherung empfanden, kritisierten andere die Platzverteilung und Eingriffe in den Verkehrsfluss.
„Ich hatte mir mehr Offenheit für erforderliche Veränderungen erhofft“, erklärt Bürgermeister Jörg Rüddenklau. Der Name „Transform-R“ sei zudem vielen zu abstrakt gewesen. Künftig wolle man komplexe Inhalte verständlicher kommunizieren.
Projektkosten und Evaluation
Die Stadtmöbel verursachten der Stadt keine eigenen Kosten, da sie als Leihgabe des Landes Hessen zur Verfügung standen. Auch wenn die zweite Testphase entfällt, wird die erste Phase durch die Goethe-Universität Frankfurt und das Planungsbüro Planersocietät evaluiert. Dabei werden sowohl Verkehrsmessdaten als auch anonymisierte Umsatzangaben von Gewerbetreibenden und zahlreiche Rückmeldungen aus den Beteiligungsformaten berücksichtigt.
„Über 1.000 analoge Rückmeldungen allein an der Info-Stele am Sandböhl, dazu Onlinebefragungen, ein Bürgerworkshop, Gespräche mit Gewerbetreibenden und Kommentare in sozialen Medien – die Beteiligung war vielfältig“, betont Michael Kirschning vom Amt für Stadtplanung und Bauverwaltung. Die Auswertung soll öffentlich zugänglich gemacht und den politischen Gremien zur Kenntnis vorgelegt werden.
Mobilitätskonzept in Vorbereitung
Trotz des Projektabbruchs bleibt die Stadt am Thema dran: Die Erkenntnisse aus Transform-R sollen in das künftige Mobilitätskonzept für Groß-Gerau einfließen. Auch hier ist wieder eine breite Bürgerbeteiligung vorgesehen.
„Die Herausforderungen in den Bereichen Mobilität und Stadtgestaltung werden nicht kleiner“, so Rüddenklau. „Veränderung ist notwendig – und wie sie gelingen kann, das müssen wir gemeinsam gestalten. Dafür danken wir schon jetzt für jedes noch so kleine Gespräch in der Nachbarschaft, auf dem Markt oder in der Innenstadt.“
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)
Beitragsbild: Bild Copyright: Kreisstadt Groß-Gera/Gerd Keim