Odenwaldstraße wird Teil eines hessenweiten Pilotprojekts
Die Kreisstadt Groß-Gerau gehört zu den sechs hessischen Kommunen, die für das Pilotprojekt zur klimaanpassungsfähigen Gestaltung von Gewerbegebieten ausgewählt wurden. Ziel ist es, bestehende Gewerbeflächen an den Klimawandel anzupassen und sie widerstandsfähiger gegenüber Extremwetterereignissen zu machen.
Das Projekt ist Teil des EU-Förderprogramms „IB-Green: Industrie- und Gewerbegebiete – klimaresilient und fit für die Zukunft“. Die Förderung umfasst die Übernahme der Beratungs- und Planungskosten für ein externes Planungsbüro. Das Fachzentrum Klimawandel und Anpassung (FZK) am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat dazu einen Förderaufruf gestartet, um Gewerbestandorte zukunftssicher zu machen.
Klimaanpassung im Gewerbegebiet Odenwaldstraße
In Groß-Gerau wird das Gewerbegebiet Odenwaldstraße im Stadtteil Dornberg im Rahmen des Projekts untersucht und weiterentwickelt. Das Gebiet umfasst 16,71 Hektar und wurde überwiegend in den 1960er und 1970er Jahren bebaut. Bereits heute sind die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar: Hitzewellen, Starkregen, Hochwasser und Stürme haben Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und Grünflächen hinterlassen.
Gewerbe- und Industriegebiete sind häufig stark versiegelt, wodurch sie sich im Sommer auf bis zu 80 Grad Celsius aufheizen können. Zudem fehlt es oft an Grün- und Wasserflächen, die für eine natürliche Kühlung sorgen. Auch das Kanalsystem gerät bei Starkregen schnell an seine Grenzen, was zu Überschwemmungen führen kann.
Klimafreundliche Maßnahmen für Groß-Gerau
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, sollen verschiedene Maßnahmen erarbeitet werden:
- Renaturierung von Gewässern, um bei Starkregen eine bessere Wasseraufnahme zu ermöglichen
- Erhöhung des Grünanteils durch neue Bepflanzungen zur Verbesserung des Mikroklimas
- Schaffung von Verschattungsstrukturen, um Flächen vor starker Hitze zu schützen
- Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs, um CO₂-Emissionen zu reduzieren
- Entwicklung eines nachhaltigen Gewerbekonzepts, um Unternehmen wirtschaftlich und ökologisch widerstandsfähiger zu machen
Das Amt für Stadtplanung und Bauverwaltung der Kreisstadt Groß-Gerau wird in den kommenden Monaten gemeinsam mit Fachleuten, Unternehmen und weiteren Akteuren konkrete Konzepte für eine nachhaltige Umgestaltung des Gewerbegebiets erarbeiten.
Bürgermeister Jörg Rüddenklau betont: „Mit der Teilnahme an diesem zukunftsweisenden Projekt leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung und machen unser Gewerbegebiet widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels.“
Bild: Kreisstadt Groß-Gerau
(KREISSTADT GROSS-GERAU RED/PSGG)