Kommunen sehen neue Fraport-Pläne kritisch – Nordwest-Abflugstrecke stärker belastet
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Zukunft Rhein-Main (KAGZRM) warnt vor einer möglichen Verschärfung der Fluglärmbelastung durch das neue Betriebskonzept von Fraport und der Deutschen Flugsicherung (DFS). Geplant ist offenbar, den Flugverkehr künftig verstärkt über die Nordwest-Abflugstrecke abzuwickeln – mit weitreichenden Folgen für die betroffenen Kommunen.
Insbesondere Flörsheim, Hattersheim, Hochheim sowie Teile von Mainz und Wiesbaden fürchten bei Umsetzung der Pläne erhebliche zusätzliche Lärmbelastung. Bereits in der Planfeststellung zur Landebahn Nordwest vor rund 20 Jahren sei diesen Kommunen zugesichert worden, dass Starts bei Westwind vorwiegend über die Südumfliegung erfolgen, um eine dauerhafte Belastung durch beide Betriebsrichtungen zu vermeiden.
Kritik an Fraport und DFS: Zusagen nicht eingehalten
Die KAGZRM kritisiert, dass dieses Versprechen schon in den letzten Jahren zunehmend unterlaufen wurde. Immer mehr Starts erfolgen inzwischen über die Nordwest-Abflugroute, was nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft auf eine fehlerhafte Planung zurückzuführen sei.
„Die damals vorgesehene Zahl von 126 Flugbewegungen pro Stunde lässt sich mit der Südumfliegung realistisch nicht umsetzen“, heißt es vom Vorstand der KAGZRM. Bereits in der Vergangenheit habe diese Fehlplanung zu gefährlichen Flugannäherungen und unnötiger Lärmbelastung geführt.
Sorge vor einem „Lärmdesaster“
Besonders kritisch sieht die Arbeitsgemeinschaft die nun bekanntgewordene Absicht, während der verkehrsreichen Sommermonate alle Starts vom Parallelbahn-System (Centerbahn) über die Nordwest-Abflugstrecke abzuwickeln – insbesondere in Spitzenzeiten. Dies könne zu einem „absoluten Lärmdesaster“ für die betroffenen Gemeinden führen.
Der Vorstand der KAGZRM spricht von einem „ungeheuren Vorgang“ und einem „erneuten Wortbruch des Flughafenbetreibers“. Es werde politischer und juristischer Widerstand gegen eine weitere Verschärfung der ohnehin angespannten Situation angekündigt.
„Die Pläne müssen genau geprüft und kritisch hinterfragt werden. Der Schutz der Bevölkerung muss oberste Priorität haben“, betont die Arbeitsgemeinschaft.
Weitere Informationen zur KAGZRM finden sich unter: www.kagzrm.de
(GROSS-GERAU – PSGG)