Warum Abstand zu Tieren und Pflanzen so wichtig ist – Tipps für Naturbeobachtung
Kreis Groß-Gerau. Die vielfältigen Landschaften im Kreis Groß-Gerau – von Auenwäldern über Streuobstwiesen bis hin zu Trockenrasen – bieten Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Diese Vielfalt zieht auch Naturfotografen und Spaziergänger an. Doch der Wunsch, besondere Arten zu sehen oder zu fotografieren, kann unbeabsichtigt zum Problem werden.
Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Groß-Gerau mahnt zur Rücksicht: Auch kurze Störungen können empfindliche Tiere stressen, sie bei der Brut beeinträchtigen oder gar vertreiben. Besonders betroffen ist etwa der Wiedehopf – mit nur noch 20 bis 40 Brutpaaren in Hessen gilt er als stark gefährdet. Während der Brutzeit reagiert der auffällige Vogel besonders sensibel. Ein Foto aus nächster Nähe kann schlimmstenfalls dazu führen, dass das Gelege aufgegeben wird.
Tipps für naturverträgliches Verhalten in sensiblen Gebieten:
- Beobachten mit Abstand: Tiere nur aus der Distanz beobachten und auf den Wegen bleiben, um ihren Lebensraum nicht zu beeinträchtigen.
- Keine Standortangaben veröffentlichen: Genaue Fundorte gefährdeter Arten sollten nicht in sozialen Medien geteilt werden, um Besucheransturm und Störungen zu vermeiden.
- Vorher informieren: Broschüren und Online-Informationen zu Schutzgebieten helfen, sich respektvoll zu verhalten.
- Beobachtungen melden: Wer seltene Arten entdeckt, kann seine Beobachtungen über das Meldeportal des HLNUG einreichen:
https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden
Artenschutz beginnt mit Rücksicht – das gilt für alle, die sich in der Natur bewegen. Wer sich achtsam verhält, leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt.
(GROSS-GERAU – RED/PSGG)
Beitragsbild: Wiedehopf von Herbert Zettl.