Malerei, Lyrik und Neue Musik vom 30. März bis 29. Juni 2025
Mit der groß angelegten Ausstellung „Eingebrannt“ widmet sich die Kunsthalle Darmstadt ab dem 30. März 2025 erneut dem künstlerischen Schaffen in der ehemaligen DDR. In Kooperation mit dem Zentrum für neue Literatur Darmstadt und dem Internationalen Musikinstitut Darmstadt (IMD) wird ein vielfältiger Blick auf Malerei, Lyrik und Neue Musik geworfen – kuratiert von Leon Krempel, Kurt Drawert und Thomas Schäfer. Die feierliche Ausstellungseröffnung findet am Samstag, 29. März um 19 Uhr statt.
Drei Künste – eine Erfahrung
Der Ausstellungstitel entstammt einem Gedicht von Kurt Drawert und verweist auf die bleibende Wirkung der DDR-Vergangenheit auf Kunst und Gesellschaft. Die Ausstellung vereint Werke von 20 Malerinnen und Malern, zwei Bildhauern, 40 Lyrikerinnen und Lyrikern sowie Kompositionen aus der DDR-Zeit. Zu sehen und hören sind u. a. Arbeiten von Gerhard Richter, A. R. Penck, Kurt Drawert, Sarah Kirsch, Paul Dessau, Ruth Zechlin und Steffen Schleiermacher.

Ein zentrales Element der Ausstellung ist ein Raumkonzept, das Bild, Text und Klang gleichberechtigt nebeneinanderstellt. Besucherinnen und Besucher erleben einen durchgehenden „Kunstfries“ aus Gemälden und typografisch inszenierten Gedichten – unterbrochen von zehn Hörstationen mit Klangkunst aus der DDR.
Die Malerei der DDR – von Avantgarde bis Protest
Neben bekannten Namen wie Gerhard Richter (hier mit einem seltenen Gemälde aus seiner Dresdner Zeit) oder A. R. Penck, bietet die Ausstellung spannende Neuentdeckungen. Die Werke thematisieren Alltag, Landschaft und Stilleben, aber auch Systemkritik, Albträume und subtile Protestformen. Neben der Malerei sind mit Joachim Kuhlmann und Peter Makolies zwei Bildhauer vertreten.
Lyrik jenseits der Zensur
Die Gedichte stammen von drei Dichtergenerationen und zeigen, wie viel Widerstandskraft und Innovationspotenzial die Lyrik in der DDR entwickelte. Die Ausstellung betont die Bedeutung der Poesie als Ort individueller Wahrheit und sprachlicher Freiheit.
Neue Musik als Klangexperiment
Die Neue Musik rundet das Konzept ab: Werke von Paul Dessau, Friedrich Goldmann, Jakob Ullmann und anderen machen die kreative Kraft hörbar, die selbst in einem stark reglementierten Kulturraum existierte. Hörstationen laden dazu ein, in die Klangwelten dieser Zeit einzutauchen.
Rahmenprogramm mit Vorträgen, Führungen und Musik
Begleitend zur Ausstellung bietet die Kunsthalle ein umfangreiches Programm mit Tandemführungen, Künstlergesprächen und literarisch-musikalischen Abenden. Besonders empfehlenswert ist der Vortrag „Kunst und Literatur des Undergrounds in der DDR“ mit Ekkehard Maaß am 8. Mai sowie die Gespräche mit Kurt Drawert und Hubertus Giebe am 5. Juni.
Weitere Termine, Infos und Hintergründe zur Ausstellung sind auf kunsthalle-darmstadt.de zu finden.