Stadt verweist auf Witterung, Energieeinsparung und Hallenbad-Alternative
Die Freibadsaison in Griesheim soll am Freitag, 14. Juni 2025 beginnen. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, erfolgt die Öffnung in diesem Jahr bewusst später als üblich. Die Entscheidung wurde unter Berücksichtigung klimatischer Bedingungen, wirtschaftlicher Aspekte und der parallelen Nutzung des Hallenbads getroffen.
„In den vergangenen Jahren war es in den letzten Maiwochen häufig noch zu kühl für einen regulären Freibadbetrieb“, erklärt Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl. „Wenn wir das Freibad Anfang Juni öffnen, können wir bis dahin das Hallenbad wetterunabhängig nutzen. Das ist ein Vorteil, den viele andere Kommunen mit Maiöffnung nicht haben.“
Ein weiterer Grund für den späteren Start ist die effektivere Nutzung der Sonnenenergie zur Wassererwärmung. Durch höhere Außentemperaturen im Juni kann das Wasser energieeffizienter erhitzt werden, was zur Reduzierung der Betriebskosten beiträgt.
Solarabsorber-Anlage: Projekt vorerst zurückgestellt
Im Zuge der Freibadsanierung wurde eine Solarabsorber-Anlage zur umweltfreundlichen Wassererwärmung in Erwägung gezogen. Allerdings ergaben Prüfungen des Daches durch ein Fachplanungsbüro, dass die bestehende Dachkonstruktion keine zusätzliche Last tragen kann. Ein kompletter Neubau des Dachstuhls wäre erforderlich gewesen – inklusive umfassender baulicher Auflagen wie Wärme- und Brandschutz, Schallschutz sowie Nachweis zusätzlicher Stellplätze.
Die veranschlagten Kosten belaufen sich auf rund 1,736 Millionen Euro, davon allein 1,6 Millionen Euro für die Dachsanierung. Demgegenüber standen lediglich rund 247.000 Euro an potenziellen Fördermitteln. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss deshalb am 14. März 2024 mehrheitlich, das Projekt Solarabsorber vorerst nicht umzusetzen.
Durch den späteren Saisonstart sei der wirtschaftliche Nutzen einer Solarabsorber-Anlage zusätzlich relativiert worden. Zum Saisonbeginn müsse das Brunnenwasser ohnehin mit Gas-Brennwertkesseln erwärmt werden.
(GRIESHEIM – RED/PSG)