Parteisprecher Depner: „Das Dekanat übernimmt nicht einmal einen Teil der Verantwortung“
Nach dem endgültigen Aus für das Jugendhaus *huette in Darmstadt haben die Grünen das Verhalten des Dekanats scharf kritisiert. Aus Sicht der Partei hätte die traditionsreiche Einrichtung mit mehr Engagement erhalten werden können.
„Gemeinsam – mit einem Mindestmaß an Eigenengagement des Dekanats – hätte man die *huette erhalten können“, so Heiko Depner, Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Darmstadt.
Das Dekanat hatte im Sommer angekündigt, die Einrichtung zum 31. Dezember 2025 zu schließen. Als Begründung wurden notwendige Sanierungen in Höhe von rund 200.000 Euro genannt, die aus eigenen Mitteln nicht zu stemmen seien.
„Für uns Grüne war klar, dass dieses Problem lösbar ist“, betont Sandra Seeger, sozialpolitische Sprecherin der Grünen. „Die Stadt kann aus Steuergeldern keine kirchlichen Immobilien sanieren, doch die *huette ist für viele Menschen eine Herzenseinrichtung. Wir sahen die Möglichkeit, beim Einwerben von Spenden zu unterstützen.“
Kritik an fehlendem Engagement des Dekanats
Laut Medienberichten habe sich mindestens eine Stiftung gefunden, die bereit gewesen sei, mit 400.000 Euro den Fortbestand der Einrichtung zu sichern – unter der Bedingung eines Finanzierungsplans über zehn Jahre. Auch die Stadt Darmstadt habe zugesagt, künftig eine Miete zu zahlen.
„Dass trotz dieser Beiträge von Dritten und der Stadt eine Fortführung nicht möglich sein soll, lässt am Willen des Dekanats zweifeln“, so Seeger.
Parteisprecher Depner kritisiert zudem den Umgang des Dekanats mit der Immobilie:
„Die Gebäude wurden über Jahre vernachlässigt, und man hat es versäumt, eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen. Im Sommer hieß es, man benötige 200.000 Euro – nun sind es über eine Million. Das Dekanat führt einen Eiertanz auf und entzieht sich seiner Verantwortung.“
Unterstützung für neue Wege
Zugleich zeigen die Grünen Verständnis für die Sparzwänge der Kirche. Der Rückgang der Mitgliederzahlen habe wirtschaftliche Folgen, die zu schmerzhaften Entscheidungen führten. Dennoch bedauern sie, dass auch ein Kaufangebot der Stadt Darmstadt zu einem symbolischen Preis vom Dekanat abgelehnt wurde.
„Mit der Schließung verliert Darmstadt einen Ort, der für Generationen junger Menschen weit mehr war als nur ein Gebäude – er war ein Zuhause, ein sicherer Raum, eine Gemeinschaft“, so Depner.
Gemeinsam mit Bürgermeisterin Barbara Akdeniz wollen die Grünen nun aktiv bei der Suche nach neuen Räumen und Trägern unterstützen.
„Die Motivation, neue Wege zu gehen, ist groß. Die Idee der *huette lebt – und sie wird auch in Zukunft einen Platz in dieser Stadt haben“, so Depner abschließend.
(RED/PM/GRÜNE)