Nachfahren von Auswanderern besuchten 300 Jahre später die Gemeinde ihrer Vorfahren
Ein besonderer Besuch im Heimatmuseum Biebesheim sorgte für internationales Interesse: Leila und Brian Smith aus Kanada reisten in die Gemeinde, aus der ihre Vorfahren vor fast 300 Jahren ausgewandert waren. Durch einen Internetkontakt war Leila Smith mit dem stellvertretenden Museumsleiter und Genealogen Thomas Schell in Kontakt gekommen, der für den Aufenthalt der Gäste aus Kanada eine persönliche Führung durch das Museum organisierte.
Eine Spur führt zurück ins Jahr 1724
Die Geschichte der Familie führt bis in das Jahr 1724 zurück. Damals wanderte Johann Dietrich Wicker, ein Vorfahr von Leila Smith, mit seiner Familie von Biebesheim nach Ungarn aus. Bereits zwei Jahre später verstarb er im kleinen Dorf Kalazno, das damals nur rund 100 Einwohner zählte. In Ungarn änderte sich der Familienname im Lauf der Generationen zu Wickert.

Johann Dietrich Wicker und sein Vater waren Beständer auf dem Hofgut Lusthausen, das im 19. Jahrhundert in der Biebesheimer Gemarkung abgerissen wurde. Eine Gedenktafel an der Lusthäuser Brücke und die Umrisse auf Luftbildern erinnern bis heute an das ehemalige Anwesen. Mehrere Generationen später wanderten Nachfahren der Familie von Ungarn weiter nach Kanada aus.
Führung durch das Museum und herzlicher Empfang
Thomas Schell führte das Ehepaar Smith durch die Ausstellung des Heimatmuseums und zeigte Dokumente sowie Spuren der Familiengeschichte. Dabei erläuterte er auch, dass viele Nachkommen der Familie Wicker bzw. Wickert noch heute in Biebesheim leben – darunter auch er selbst.
Auch Hans-Georg Krings, Vorsitzender der Biebesheimer Gemeindevertretung, nutzte die Gelegenheit, die Gäste aus Kanada offiziell willkommen zu heißen. Zum Abschluss des Besuchs trugen sich Leila und Brian Smith in das Gästebuch des Heimatmuseums ein – als symbolische „Rückkehr“ ihrer Familie nach 300 Jahren.
(GROSS-GERAU – RED/PM)
