Wissenschaftsleugnung und Fake News bedrohen Umwelt- und Klimaschutz
Populistische Strömungen gefährden den Natur- und Umweltschutz – davor warnt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in einer aktuellen Stellungnahme. Wie der Verband betont, stehen populistische Narrative häufig im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und erschweren damit den Schutz von Klima und Biodiversität.
Populismus untergräbt wissenschaftliche Grundlagen
Für den NABU ist wissenschaftliche Sacharbeit die Grundlage seiner Naturschutzarbeit. Der Verband setzt auf faktenbasierte Lösungen, um Artenvielfalt zu bewahren, Ökosysteme zu schützen und der Klimakrise entgegenzuwirken. Doch genau diese wissenschaftlichen Erkenntnisse würden von Populistinnen und Populisten oft geleugnet, verzerrt oder durch gezielte Fehlinformationen („Fake News“) diskreditiert.
Wie der NABU erklärt, gehen diese Angriffe über bloße Kritik hinaus: Sie zielen darauf ab, unliebsame wissenschaftliche Fakten unglaubwürdig zu machen und demokratische Entscheidungsprozesse zu untergraben. Besonders bedenklich sei, dass Populisten sogar die Finanzierung unabhängiger Faktenprüfungen infrage stellen, um ihre eigene Version der Realität durchzusetzen.
Warum Populismus eine Bedrohung für den Naturschutz ist
Populismus setzt auf einfache Antworten für komplexe Probleme. Populistische Gruppierungen behaupten oft, allein den „wahren Willen des Volkes“ zu vertreten, während sie politische und wissenschaftliche Institutionen als „abgehoben“ oder „elitär“ abwerten. Dabei wird häufig gezielt ein Feindbild geschaffen – sei es die Wissenschaft, Minderheiten oder Organisationen der Zivilgesellschaft wie der NABU selbst.
Gerade in der Umweltpolitik sei diese Haltung problematisch: Die Klimakrise, der Artenverlust und die Notwendigkeit nachhaltiger Transformationen seien hochkomplexe Herausforderungen, für die es keine einfachen Lösungen gebe. Wer dennoch plakativen Parolen folge, laufe Gefahr, notwendige Maßnahmen zu verschleppen oder gar zu verhindern.
Keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme
„Die Natur- und Klimakrise lassen sich nicht mit vermeintlich einfachen Lösungen bekämpfen. Der Weg zurück in eine idealisierte Vergangenheit ist keine Option – wir brauchen zukunftsgerichtete, demokratische und wissenschaftsbasierte Strategien“, betont der NABU in seiner Stellungnahme.
Die Organisation verweist darauf, dass populistische Gruppierungen oft bewusst Ängste schüren, um den notwendigen gesellschaftlichen Wandel zu blockieren. Statt Lösungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu erarbeiten, würden sie den Naturschutz als „ideologisch“ oder „wirtschaftsfeindlich“ diffamieren.
Mehrheiten für den Natur- und Klimaschutz gewinnen
Der NABU betont, dass Demokratie und Naturschutz untrennbar miteinander verbunden sind. Um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, seien gesellschaftliche Mehrheiten notwendig, die auf wissenschaftlicher Basis tragfähige Lösungen entwickeln. Dazu gehöre es, auch „Andersdenkende“ zu überzeugen und einen faktenbasierten Dialog zu führen.
Mehr Informationen zur Position des NABU und den Auswirkungen populistischer Strömungen auf den Naturschutz finden sich auf der Webseite des Verbandes: NABU-Position zu Populismus.
(DARMSTADT – RED/NABU)