Bürgermeisterin Akdeniz: „Neue Angebote reagieren auf komplexere Lebenslagen“
Darmstadt. Auch in diesem Winter stellt die Wissenschaftsstadt Darmstadt sicher, dass allen obdachlosen Menschen ein Schlafplatz in einer städtischen Einrichtung zur Verfügung steht. Aktuell sind 1.096 Menschen zur Vermeidung von Obdachlosigkeit in verschiedenen Unterkünften untergebracht (Stand: 13. Oktober 2025), darunter 162 Personen in sieben Obdachlosenunterkünften, 205 anerkannte Asylsuchende in Erstwohnhäusern sowie 729 Personen, darunter viele aus der Ukraine, in sechs Wohnheimen und einer Notunterkunft.
Durch den bedarfsorientierten Ausbau der Unterbringungskapazitäten konnte die Anmietung von Hotelplätzen in diesem Jahr beendet werden.
„Auch in diesem Winter ist es mein Wunsch, niemanden auf der Straße zurückzulassen. Die Unterbringung wohnungsloser Menschen ist eine große Herausforderung – doch gemeinsam mit dem Netzwerk der Wohnungslosenhilfe meistern wir sie mit Herz, Engagement und Professionalität“, erklärt Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.
Kooperation im Netzwerk Obdachlosenhilfe
Die enge Zusammenarbeit zwischen der kommunalen Obdachlosenbehörde im Amt für Soziales und Prävention, den Trägern der Wohnungslosenhilfe und weiteren Partnern bewährt sich seit Jahren. Das Netzwerk gewährleistet auch in diesem Winter ausreichend Unterbringungsplätze und unterstützt gleichzeitig bei der Suche nach dauerhaftem Wohnraum.
Akdeniz hebt zudem das ehrenamtliche Engagement hervor:
„Durch Initiativen wie ‚Obdachlosen helfen‘ erfahren viele Betroffene direkte und empathische Unterstützung. Dieses Engagement verdient besonderen Dank.“
Neues Modellprojekt „FlexHi“ startet 2026
Ein besonderes Augenmerk legt die Stadt künftig auf Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Suchtproblemen, die häufig keinen Zugang zu regulären Hilfen finden. Dafür wird ab 2026 das Projekt „FlexHi“ – ein flexibles Hilfekonzept – eingeführt. Es wird in Kooperation mit der Regionalen Diakonie Darmstadt-Dieburg und dem Landeswohlfahrtsverband Hessen umgesetzt.
Ziel des Projekts ist es, Wohnungslosigkeit, psychische Belastungen und soziale Isolation gezielt zu durchbrechen und Betroffene langfristig zu stabilisieren.
„Wir reagieren mit diesem Modellprojekt auf die veränderten Anforderungen im öffentlichen Raum und wollen Teilhabe fördern, statt Ausgrenzung zuzulassen“, betont Akdeniz.
Ansprechpartner bei akuter Wohnungsnot
- Wohnungssicherungsstelle: Christian Böhm, Tel. 06151 13-3277
- Schuldner- und Insolvenzberatung: Norbert Sutor, Tel. 06151 13-2406
- Meldung hilfsbedürftiger Personen: Amt für Soziales und Prävention (06151 13-3277) oder Stadtpolizei (06151 13-2255)
- Notfälle: Rettungsdienst unter 112
Einrichtungen und Hilfsangebote
Die Unterbringung und Betreuung obdachloser Menschen wird in Darmstadt durch ein breites Netzwerk von Trägern organisiert:
Regionale Diakonie Hessen-Nassau, Darmstadt-Dieburg
- Übernachtungsheim Zweifalltorweg 14 (Notaufnahme für Männer, Tel. 06151 926250)
- Notaufnahme für Frauen, Benzweg 6 (Tel. 06151 897313)
- Mutter-Kind-Haus, Otto-Röhm-Straße 26 (Tel. 06151 3972773)
- Teestube, Alicenstraße 29 (Tagesaufenthalt und Beratung, Tel. 06151 780520)
Verein Horizont e.V.
- Obdachlosenunterkünfte in Bismarckstraße 100, Rheinstraße 312, Nieder-Ramstädter Straße 61
Sozialkritischer Arbeitskreis Darmstadt e.V.
- Wohnheime für Geflüchtete aus der Ukraine: Groß-Gerauer Weg 3, Nieder-Ramstädter Straße 73, Bernsteinweg 3
PaSo gGmbH
- Containeranlage Gräfenhäuser Straße 157 (mit Hundehaltung möglich)
- Wohnheime Holzhofallee 36, Pfnorstraße 1 und Bessunger Straße 125
Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Darmstadt
- Wohnheim Fritz-Bauer-Straße 38–40 für anerkannte Geflüchtete
Alle Einrichtungen nehmen im Winter unbürokratisch und in Notfällen auf. Das Netzwerk der Obdachlosenhilfe ist rund um die Uhr über Nottelefone verbunden.
(DARMSTADT – RED/PSD/stip)