Gesundheitsgefahr durch Herkulesstaude – Stadt setzt auf gezielte Bekämpfung an Wegen und frequentierten Bereichen
Der Riesen-Bärenklau, auch bekannt als Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum), sorgt derzeit wieder für zahlreiche Meldungen in Riedstadt. Über das städtische Serviceportal gehen vermehrt Hinweise auf neue Fundorte ein. Die Fachgruppe Umwelt ist über die Vorkommen informiert – die Bekämpfungsmaßnahmen laufen bereits auf Hochtouren.
Die bis zu vier Meter hohe Pflanze stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde im 19. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Seitdem hat sie sich stark verbreitet – zunächst entlang von Gewässern, inzwischen auch weit darüber hinaus. Ihre enorme Samenproduktion – eine einzelne Pflanze kann mehr als 50.000 Samen bilden – begünstigt die Ausbreitung.
Gesundheitsgefahr durch Furanocumarine
Besonders gefährlich ist der Riesen-Bärenklau für die menschliche Gesundheit: Der Pflanzensaft enthält sogenannte Furanocumarine, die unter Sonneneinstrahlung schwere Hautreizungen und Verbrennungen verursachen können. Bereits der Kontakt mit der Pflanze kann zu Blasenbildung und entzündlichen Reaktionen führen – in schweren Fällen sind sogar Verletzungen dritten Grades möglich. Schutzkleidung ist bei jeder Berührung zwingend erforderlich. Bei Hautkontakt sollte sofort mit viel Wasser gespült und bei Bedarf ärztliche Hilfe aufgesucht werden.
Die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Uni Bonn bietet unter der Nummer 0228 19240 telefonischen Rat an.
Weitere Infos beim GIZ Bonn
Bekämpfung mit begrenzten Mitteln
In Riedstadt konzentriert sich die Bekämpfung auf stark frequentierte Bereiche und Wege. Hier kommen Maschinen wie Mulchgeräte zum Einsatz, koordiniert von Gerry Assmann von der Fachgruppe Umwelt. Unterstützt wird er vom Bauhof und von Landwirten. In schwer zugänglichen Bereichen oder weiter abgelegenen Arealen ist eine effektive Bekämpfung hingegen kaum möglich.
Die Pflanze ist besonders widerstandsfähig und treibt immer wieder neu aus – eine dauerhafte Zurückdrängung ist daher sehr schwierig. Wichtigste Maßnahme bleibt das Verhindern der Samenbildung, was wiederholte Bekämpfungsgänge erforderlich macht.
Bekannte Vorkommen in Riedstadt finden sich u. a. im Altneckarbett an Scheid-, Dohlgraben und Sandbach, am Altrhein in Erfelden und in der Nähe des Hofs Wasserbiblos. Die Stadt bittet Bürgerinnen und Bürger um Aufmerksamkeit und informiert gleichzeitig über die Gefahren.
Hintergrundinfos und Materialien
Das Land Hessen bietet einen ausführlichen Praxisleitfaden zum Umgang mit dem Riesen-Bärenklau:
Praxisleitfaden (PDF)
Weitere Informationen beim Bundesamt für Naturschutz:
BfN-Artendatenblatt (PDF)
(RIEDSTADT – RED/PSR)
Beitragsbild: Der Riesen-Bärenklau ist eine imposante, aber gefährliche Pflanze. Foto: Matthias Harnisch